Leverkusens Trainer Peter Bosz baute seine Mannschaft nach dem 1:4 in Hoffenheim dreimal um: Weiser, Wendell und Aranguiz begannen für Lars Bender (Oberschenkelverletzung), Bellarabi (Muskelsehnenverletzung) und Jedvaj (Bank).
RB-Coach Ralf Rangnick rotierte nach dem kräftezehrenden 2:1 in Augsburg im DFB-Pokal auf drei Positionen: Klostermann, Forsberg und Haidara standen für Bruma, Demme (beide Bank) und Poulsen (Erkältung) in der Anfangsformation.
Orban verschuldet das 0:1
Den besseren Start in die Partie erwischte Bayer, das sich nach nicht einmal 60 Sekunden erstmals gefährlich annäherte, wobei Baileys Pass in die Tiefe zu steil geriet. Nach elf Minuten ging Leverkusen dann hochverdient in Führung: Orban war Volland auf den Fuß gestiegen, Havertz verwandelte den fälligen Strafstoß eiskalt - 1:0. Die Werkself hatte deswegen aber noch nicht genug, Volland hätte kurz darauf zwingend nachlegen müssen, scheiterte aber an RB-Keeper Gulacsi (15.).
Hradecky verschätzt sich böse
Zwei Minuten später folgte die kalte Dusche: Einen Freistoß von der Strafraumgrenze zog Sabitzer aufs lange Eck, während Hradecky in die andere Richtung unterwegs war - 1:1 (17.). Den schmeichelhaften Ausgleichstreffer konterte Leverkusen sehr sehenswert: Nach einer Ecke stand Havertz in halbrechter Position goldrichtig und setzte das Leder per Direktabnahme zentimetergenau an den linken Innenpfosten, von wo es ins Tor sprang - 2:1 (23.). Kurz darauf hätte Volland sogar erhöhen können, doch Bayers Kapitän scheiterte erneut an Gulacsi (25.). Bis auf eine gefährliche Direktabnahme von Brandt (39.) hatte der erste Abschnitt nichts mehr zu bieten.
Videobeweis: Bailey jubelt zu früh
Bundesliga, 28. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel nahm Rangnick zwei Veränderungen vor: Mukiele und Matheus Cunha kamen für Klostermann und Haidara ins Spiel (46.). Gefahr strahlte in der Folge aber vor allem wieder Bayer aus, das nach 51 Minuten über das vermeintliche 3:1 jubelte: Bailey schoss wuchtig ins linke obere Eck ein - Volland hatte nach Ansicht der Videobilder aber zuvor im Abseits gestanden.
Werner schlägt zu
Leipzig erhöhte anschließend Taktzahl und Risiko, was sich auszahlen sollte: Werner wurde links am Strafraum nicht richtig angegangen, Hradecky konnte den Einschlag nicht verhindern - 2:2 (64.). Und es kam noch dicker für die Werkself, als Weiser die Kugel im Strafraum unglücklich in der Drehung an die Hand bekam: Welz entschied sich nach Ansicht der Videobilder für einen Elfmeter, den Forsberg humorlos im Leverkusener Tor unterbrachte (71.). Das 3:2 für die Sachsen brachte die Hausherren endgültig aus dem Tritt.
Cunha erinnert an Zidane
In der Schlussviertelstunde warf Bayer alles nach vorne, doch bis auf eine Kopfballchance für Joker Alario sprang nichts wirklich Gefährliches mehr heraus (75.). Anders die Leipziger, die sieben Minuten vor Ende der regulären Spielzeit den Deckel draufmachten: Werner bediente Matheus Cunha, der mit einem Zidane-Trick Wendell narrte und das Leder dann sehenswert über Hradecky hinweghob - 4:2 (83.). Dabei blieb es auch nach einem rasanten Bundesligaspiel, durch das RB seine Champions-League-Ambitionen untermauerte.
Nach dem nächsten Nackenschlag geht es für Leverkusen (dritte Bundesligapleite in Serie mit mindestens drei Gegentoren) am Samstag (15.30 Uhr) in Stuttgart weiter. Leipzig empfängt zeitgleich Wolfsburg.