Augsburgs Trainer Manuel Baum tauschte nach dem bitteren 1:2-Pokalaus n.V. gegen Leipzig dreimal: Oxford, Schmid und Ji spielten für Khedira (Adduktorenprobleme), Teigl und Hahn (beide Bank).
Auch Hoffenheims Coach Julian Nagelsmann entschied sich gegenüber dem furiosen 4:1 über Bayer Leverkusen zu drei Änderungen: Schulz (nach Gelb-Sperre), Amiri und Szalai ersetzen Brenet, Bittencourt (beide Bank) und Joelinton (Syndesmoseanriss).
Vor dem Auftritt in Augsburg hatten die Sinsheimer sieben von neun möglichen Punkten eingefahren und damit ihre derzeit gute Form eindrucksvoll zur Schau gestellt. Diese bekamen die bayerischen Schwaben dann auch gleich zu spüren.
Kramaric handlungsschnell - Baums Maßnahmen zünden nicht
1. Bundesliga, 28. Spieltag
Die TSG ergriff vom Anpfiff weg das Kommando, brachte den FCA durch konsequentes Pressing immer wieder in Bedrängnis und brauchte gerade mal sechs Minuten, um in Führung zu gehen: Belfodil scheiterte zwar noch am gut reagierenden Kobel, doch Kramaric, der die Szene eingeleitet hatte, reagierte handlungsschnell und traf zum 1:0 (6.).
Die Partie blieb recht einseitig. Hoffenheim kontrollierte Ball und Gegner, legte aber trotz vielversprechender Möglichkeiten (Belfodil, Kramaric, beide 24.) nicht nach. Das rächte sich nicht, weil Augsburg offensiv nichts auf die Kette brachte - und das obwohl Baum früh reagierte.
Bereits nach einer Viertelstunde wurde auf 4-2-3-1 umgestellt, nach 27 Minuten kam mit Finnbogason für Oxford ein Angreifer für einen Defensivspieler. Doch das alles half nichts. Die Schwaben konnten ihr Spiel nicht geordnet aufziehen, hatten sehr viele Ballverluste und Ungenauigkeiten. Richters Distanzversuch, der nach 38 Minuten klar drüber ging, war unter dem Strich der einzig nennenswerte Abschluss der Gastgeber in Hälfte eins.
1, 2, 3 - Belfodil läuft heiß
Gleich scheppert's: Ishak Belfodil (r.) bei einem seiner Treffer. imago
Da Hoffenheim den Sack nicht frühzeitig zugemacht hatte, blieb den Augsburgern die Hoffnung dennoch erhalten, immerhin lagen sie nur 0:1 zurück. Und Durchgang zwei kam lebhafter daher, auch weil beide Teams auf einmal mit offenem Visier agierten. Chancen gab es hüben wie drüben, die Mehrzahl hatten die Hoffenheimer (Belfodil, 49./58.; Kaderabek, 55., Demirbay, 57.) qualitativ die beste Möglichkeit hatte jedoch der FCA, als Gregoritsch nur haarscharf über den Kasten köpfte (53.).
Die Vorentscheidung fiel schließlich nach etwas mehr als einer Stunde, als Demirbay aus dem linken Halbfeld vors Tor flankte und Belfodil sehenswert per Flugkopfball zum 2:0 traf (61.). Der Treffer zeigte Wirkung beim FCA, der deutlich an Elan verlor, während die Hoffenheimer fortan noch souveräner und stabiler auftraten. Als dann Belfodil, prima von Grillitsch in Szene gesetzt, seinen Doppelpack zum 3:0 schnürte (74.), war die Messe schließlich gelesen und der Auswärtsdreier in der Tüte. Nur Belfodil hatte noch nicht genug, der Algerier entwischte ein weiteres Mal in der 82. Minute und sorgte für den 4:0-Endstand - der Hattrick war die Kirsche auf der Sahnetorte.
Am kommenden Spieltag sind beide Mannschaften abermals sonntags gefordert: Augsburg gastiert dann bei der Frankfurter Eintracht (18 Uhr), Hoffenheim empfängt zuvor die Hertha aus Berlin (13.30 Uhr).