Unions Coach Nenad Bjelica stellte nach der 0:2-Niederlage in Stuttgart dreimal um: Statt Juranovic (Bank), Schäfer (Rot-Sperre) und Volland (Bank) begannen Trimmel, Aaronson und Kaufmann. Für Letzteren war es erst der zweite Startelfeinsatz in der Bundesliga (nach dem 0:0 in Freiburg).
Werder-Trainer Ole Werner nahm im Vergleich zur 1:2-Niederlage gegen den BVB ebenfalls drei Wechsel vor. An Stelle von Stark (Hüftverletzung), Agu (Bank) und Schmid (Gelb-Sperre) spielten Veljkovic (trotz Rückenproblemen am Freitag), Deman und Woltemade.
Erst viel Leerlauf, dann Kartenflut
Beide Mannschaften starteten sehr abwartend in die Partie. Nach und nach erspielten sich die Köpenicker dann zunächst ein Übergewicht, versuchten es jedoch offensiv zumeist durch die Mitte, wo Werder sehr stabil stand. Da die Bremer ihrerseits im Aufbau Probleme mit dem frühen Stören der Eisernen hatte, tat sich deutlich über 20 Minuten lang nahezu nichts in Sachen Torabschlüssen.
bundesliga, 26. spieltag
Beinahe wäre der SVW mit dem ersten schnellen Angriff dann sogar in Führung gegangen, doch Doekhi fälschte einen Schuss von Weiser noch an den Außenpfosten ab (24.). Im weiteren Verlauf wurde die Partie intensiver, was sich allerdings vor allem in Form von Gelben Karten (je drei auf beiden Seiten zwischen der 25. und 42. Minute) widerspiegelte.
Aaronsons Solo leitet ein
Erst kurz vor der Pause wurde auch Union dann erstmals wirklich gefährlich: Erst rettete Jung gerade noch Gosens (43.), dann wurde ein Volleyschuss von Aaronson gerade noch entschärft (45.+1), ehe Tousart knapp über das Tor köpfte (45.+2). So ging es torlos in die Pause.
Nach der Pause wurde es sofort turbulent. Nach wenigen Sekunden tauchte Njinmah nach Steilpass frei auf, zögerte mit dem Abschluss aber etwas zu lang (46.). Union machte es wenig später besser: Nach Vorarbeit von Aaronson kam der Ball im Zentrum über Gosens zu Vertessen, der mit Hilfe des linken Innenpfostens zum 1:0 (50.). Dabei befand sich Kaufmann in Abseitsposition in unmittelbarer Nähe der Schussbahn und knapp vor Keeper Zetterer.
Weiser kann nur noch verkürzen
Und es kam noch besser für die Hausherren, die nur wenig später einen Doppelschlag feierten. Aaronson leitete selbst mit Elan ein - und vollstreckte anschließend nach Doppelpass mit Vertessen eiskalt zum 2:0 (52.). Die Bremer wirkten kurz angezählt, kamen aber ein wenig aus dem Nichts zum Anschlusstreffer, weil Weiser nach einer Ducksch-Ecke Rönnow, der zu zögerlich agierte, per Kopf überraschte, sodass es nur noch 1:2 aus Bremer Sicht stand (63.).
Wer anschließend mit einer Schlussoffensive der Bremer gerechnet hatte, sah sich getäuscht. Vielmehr war Union ein paar Mal näher dran an einem weiteren Treffer als der SVW. Die beste Chance zum 3:1 vergab Tousart, weil Zetterer im Eins-gegen-eins gerade noch mit dem Fuß klärte (67.). Klare Chancen erspielte sich die Werner-Elf nicht mehr - auch nicht mit Keita, der ab der 86. Minute zu seinem ersten Einsatz seit dem 7. Oktober 2023 kam.
Kurios indes bei Werder: Mit Stage sah in der zweiten Hälfte - nach Lynen und Weiser in der ersten - der dritte Spieler innerhalb einer Partie die 5. Gelbe Karte. Alle drei müssen damit nach der Länderspielpause am Samstag (15.30 Uhr) gegen den VfL Wolfsburg passen. Die Köpenicker gastieren zur gleichen Zeit in Frankfurt (15.30 Uhr).