Kölns Trainer Timo Schultz musste gegen Bremen kurzfristig auf Alidou verzichten, der Flügelspieler fehlte krank. Im Vergleich zum 1:1 in Hoffenheim stand für ihn Maina in der Startelf, zudem kehrte Hübers für den gesperrten Chabot zurück. Bei Werder gab es nach der 1:2-Heimniederlage gegen Heidenheim gleich drei Wechsel in der Startelf - für Stark, Deman und Njinmah begannen Malatini, Weiser und Woltemade.
Das 100. Bundesliga-Duell zwischen beiden Teams begann schwungvoll, Ducksch hatte bereits in der 1. Minute zwei gefährliche Abschlüsse. Köln war ebenfalls hellwach, erste Angriffe waren aber ohne Ertrag. So temporeich der erste Durchgang jedoch begonnen hatte, so stark ließ das Niveau in der Folge nach. Beiden Teams fehlte es an Kreativität, Genauigkeit und Abstimmung im letzten Drittel. Dementsprechend gab es sehr wenige Highlights bis zur Pause, einzig Thielmanns Versuch in Minute 35 war erwähnenswert.
Nach Wiederanpfiff änderte sich lange wenig, immerhin gab es nun den ein oder anderen Versuch mehr als in Hälfte eins. Ducksch machte für Werder den Anfang, sein Kopfball ging genau auf Schwäbe (48.). Ein Rhythmus kam aber nicht zustande, der Fan-Protest nach 55 Minuten half dabei nicht. Unter anderem wurden ferngesteuerte Spielzeugautos aufs Spielfeld geworfen, ehe sie über den Rasen steuerten.
Schwäbe sieht nicht gut aus beim Gegentor
Bundesliga, 22. Spieltag
Nach etwa drei Minuten ging es weiter - und nun gewann auch das Spiel an Qualität. Werder war der Führung nahe, Hübers traf beinahe ins eigene Tor und Stage schoss einen Aufsetzer über die Latte (61.). Kurz darauf brachte Werner Njinmah ins Spiel (66.) - und Bremens Joker stach mit dem ersten Ballkontakt: Weiser flankte von rechts in den Strafraum, Schwäbe sprang an der Hereingabe vorbei und Njinmah musste aus nächster Nähe nur noch einschieben (70.).
Köln hatte nun Zugzwang, Bremens Defensive ließ aber kaum etwas zu. Typisch also, dass Werder selbst für die beste FC-Chance sorgte: Weiser köpfte eine Ecke unfreiwillig aufs eigene Tor, Friedl klärte im letzten Moment auf der Linie quasi quer über die Linie in die Hände seines Keepers Zetterer (75.).
Zetterers Einsteigen bleibt ohne Folgen
Bremen setzte nur noch auf Konter, nach einem davon musste Schwäbe einen Schuss von Ducksch parieren (80.). Zetterer blieb auf der anderen Seite derweil nahezu beschäftigungslos, in Minute 87 hatte Bremens Torwart aber Glück, dass sich Referee Daniel Siebert eine Aktion des Schlusmanns im Strafraum gegen Kilian nicht nochmals am Video-Bildschirm anschaute. Auch in der achtminütigen Nachspielzeit sollte dem "Effzeh" der Ausgleich verwehrt bleiben - und so verpasste Werder Köln im Keller einen Dämpfer.
Bremen gewann somit das dritte Auswärtsspiel in Folge mit 1:0, drei Erfolgserlebnisse in der Fremde in Serie und zudem dabei ohne Gegentor zu bleiben war vorher nur in der Saison 1981/82 unter Trainerlegende Otto Rehhagel gelungen. Am Samstag (15.30 Uhr) empfängt der SVW, der auf die internationalen Ränge schielt, den SV Darmstadt 98. Für die Kölner geht es zeitgleich in Stuttgart weiter.