Virtual Bundesliga

VBL-Double perfekt: Jonas Wirth ist Deutscher Meister

Paderborner schockt Leipzig erneut

VBL-Double perfekt: Jonas Wirth ist Deutscher Meister

'Jonny' ist neuer Einzelmeister der Virtual Bundesliga.

'Jonny' ist neuer Einzelmeister der Virtual Bundesliga. IMAGO/Beautiful Sports

Wachablösung an der Spitze des deutschen eFootballs? Nach dem Paderborner Final-Triumph über RB Leipzig in der Virtual Bundesliga Club Championship (VBLCC) hat auch die Einzelmeisterschaft einen SCP-Sieger gefunden. Jonas Wirth hat sich im Finale nach zwei Partien insgesamt deutlich mit 8:1 gegen RBLZ-Profi Levy Finn Rieck durchgesetzt. Ausschlaggebend war ein phänomenales Torfestival zum Auftakt.

Paderborns 'Jonny' war im Hinspiel nach ausgeglichenem Beginn schon bald tonangebend. Per schönem Steilpass (24.) und herrlicher Direktabnahme (29.) legte er doppelt vor. Rieck fand zunächst keine Antwort auf die beiden Gegentreffer, wodurch es mit einem 0:2 aus Sicht des Leipzigers in die Pause ging. In der zweiten Hälfte hielt Wirth defensiv erst stark dagegen - ehe er selbst wieder zuschlug. An einen hohen Pass kam 'levyfinn' nicht mehr ganz heran, 'Jonny' verwandelte zum 3:0 (60.). Es roch schon nach Meisterfeier.

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Rieck hatte aber längst noch nicht aufgegeben: Ein sauberer Angriff über die rechte Seite führte zum 1:3 (71.). Doch die Hoffnung des Leipzigers währte nur kurz. Gerade einmal zwei Ingame-Minuten später stellte Wirth den alten Abstand wieder her (73.). Der RBLZ-Profi stemmte sich gegen die Niederlage, hatte aber Pech im Abschluss (79.). Ganz anders 'Jonny': Einen genialen Steckpass vollendete der Paderborner zum 5:1 (83.). In der Nachspielzeit machte er das halbe Dutzend sogar noch voll (90.+2).

Das war die beste Leistung, die ich jemals gezeigt habe.

Jonas Wirth nach seinem Finalsieg gegen Levy Finn Rieck

Für 'levyfinn' musste im Rückspiel ein Wunder her, das jedoch schnell noch unwahrscheinlicher wurde. Wirth stellte seine Abschlussstärke nach knapp 20 Ingame-Minuten erneut unter Beweis und traf ins lange Eck zum 1:0. Danach war die Luft in der zweiten Partie raus. Schon zur Pause versank Rieck tief in seinem Stuhl, ein Sensations-Comeback schien nahezu ausgeschlossen. Der zweite Durchgang plätscherte weitgehend vor sich hin. Der Leipziger war zwar noch um Schadensbegrenzung bemüht - treffsicher war aber nur 'Jonny'.

Nach feiner Kombination auf der linken Strafraumseite schweißte Wirth den Ball zum 2:0 ins kurze Eck (65.). Im Anschluss passierte nichts Erwähnenswertes mehr, 'Jonny' setzte sich mit einem Gesamtresultat von 8:1 durch. Es ist der erste VBL-Einzelmeistertitel des Paderborners, der damit 40.000 Euro Preisgeld gewinnt und wie Finalgegner 'levyfinn' für die FC Pro World Championship im Sommer qualifiziert ist.

"Ich habe heute mein bestmögliches FC gespielt", sagte Wirth nach der Schalenübergabe gegenüber kicker eSport. "Gegen Levy Finn so hoch zu gewinnen, ist unfassbar. Das war die beste Leistung, die ich jemals gezeigt habe." Nicht nur Rieck hatte 'Jonny' auf dem Weg zur Meisterschaft ausgeschaltet, zuvor hatte er bereits dessen RB-Teamkollegen Umut Gültekin geschlagen.

Halbfinale: Gültekin bekommt keine Elfmeter

Im ersten Halbfinale war Gültekin gegen 'Jonny' perfekt ins Hinspiel gestartet: Nach knapp 15 Ingame-Minuten ging er per Kopfball in Führung. Wirth tat sich im ersten Durchgang schwer, der Leipziger agierte ballsicher und war gefährlicher. Nach dem Seitenwechsel drehte der Paderborner aber auf: Der Ausgleich fiel nach einer Ecke (57.), kurz vor Schluss wurde 'RBLZ_Umut' ein Elfmeter verwehrt. Fast im direkten Gegenzug drehte Wirth die Partie per schönem Treffer von der Strafraumkante aus (83.) - 2:1 und Vorteil 'Jonny'.

Auch Umut Gültekin konnte Jonas Wirth nicht stoppen. DFL/Getty Images/Vera Loitzsch

Somit stand Gültekin im Rückspiel unter Druck, da nur der Finaleinzug ein Ticket für die Einzel-WM in FC 24 bedeutete. Stattdessen legte diesmal aber Wirth vor - und zwar gleich zweifach. Kurz vor der Pause schaffte sich 'Jonny' mit 2:0 ein Polster (34., 40.). Eine komfortable Führung, aber auch das gefährlichste Ergebnis? Dass das nicht nur eine Phrase ist, zeigte 'RBLZ_Umut', der nach Wiederanpfiff stark aufspielte und den Anschluss herstellte (53.). Noch mal Spannung?

In der Schlussphase spitzte sich das Drama zu: Gültekin kam etwas glücklich in der Gesamtwertung bis auf ein Tor heran (75.). Doch die Freude der Sachsen währte nur kurz, wenige Augenblicke später sorgte 'Jonny' per herrlichem Trivela aus 20 Metern für die vermeintliche Entscheidung (80.). Der RBLZ-eSportler gab sich jedoch nicht auf und hatte noch einen gefährlichen Vorstoß. Im Strafraum wurde sein Spieler rustikal vom Ball getrennt. Ein intensiver Zweikampf, nach dem die Pfeife des virtuellen Schiedsrichters erneut still blieb.

Wilder Schlagabtausch endet im Elfmeterschießen

Zwar war Gültekin damit ausgeschieden, ein Ass hatten die RBLZ allerdings noch im Ärmel: Rieck. Der galt im Duell mit dem Leverkusener Marc Landwehr, der vor dem Finaltag noch eine Nachtschicht hatte, nominell als Favorit - erwischte aber einen schlechten Start: Nach nicht mal drei Ingame-Minuten lag der Ball schon im Leipziger Tor. Es entwickelte sich ein wilder Schlagabtausch mit insgesamt sieben Treffern.

Zu Beginn der zweiten Hälfte war Landwehr auf 3:1 davongezogen, Rieck glich zügig aus (62., 67.). Das bessere Ende hatte aber 'Marc_ldw23' für sich: Erst ging er mit 4:3 erneut in Führung (71.), wenige Sekunden vor dem Abpfiff verhinderte er durch starkes Bewegen des Torhüters das 4:4 (90.+1).

Das Rückspiel ließen beide Kontrahenten etwas ruhiger und abwartender angehen. Mit der ersten richtigen Gelegenheit schlug 'levyfinn' kurz vor der Halbzeit zu und glich das Halbfinale unterm Strich aus (37.). Mit dem 1:0 für Rieck endete auch die reguläre Spielzeit, da auf beiden Seiten nicht mehr das ganz große Risiko gesucht wurde. So ging es in der Verlängerung weiter, Tore aus dem Spiel heraus fielen nicht mehr.

Die Entscheidung fiel folglich auf die möglichst dramatische Art und Weise - im Elfmeterschießen. In diesem scheiterte zunächst Landwehr an Riecks Keeper, dann parierte der Bayer-Torhüter gegen 'levyfinn'. Der Leverkusener konnte aber auch seinen dritten Versuch nicht verwandeln, weswegen sein Leipziger Gegner sich mit drei erfolgreichen Abschlüssen in Serie den zweiten Platz im Finale der Endrunde sicherte.

nas

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