Bremens Trainer Florian Kohfeldt nahm gegenüber dem 1:1 in Gladbach zwei Wechsel vor: Veljkovic verteidigte anstelle von Langkamp (Bank) an der Seite von Moisander. Im Angriff ersetzte Osako Johannes Eggestein, der aufgrund von muskulären Problemen fehlte.
Beim Sport-Club hatte Coach Christian Streich abermals mit Personalproblemen zu kämpfen. Gegenüber dem 0:5 von Mainz fehlte nun auch noch Höfler (fünfte Gelbe), Höler und Frantz saßen auf der Bank. Dafür starteten Nico Schlotterbeck, Gondorf und Niederlechner.
Bremen begann die Partie mit viel Ballbesitz (70 Prozent) und deutlich mehr Spielanteilen als die Gäste. Die Kohfeldt-Elf kombinierte sich mit der nötigen Ruhe, aber auch immer wieder mit scharfen Steckpässen durch tiefstehende Freiburger Ketten. Einzig die Abschlusschancen fehlten zu Beginn noch, denn bis auf Veljkovics Kopfball (5.) und einen Osako-Schuss (18.) passierte vor SCF-Schlussmann Schwolow nur wenig Gefährliches. Auf der anderen Seite musste Pavlenka nur bei Stenzels Distanzschuss eingreifen (14.), Günter stand bei seinem Treffer aus der 19. Minute deutlich im Abseits.
Freiburg gut organisiert - Bremen ratlos
Freiburg hielt auch im weiteren Verlauf an seiner guten Organisation im Defensivverbund fest, was es den Werderanern trotz der spielstarken Mittelfeldspielern schwer machte, sich an oder in den Strafraum zu kombinieren. Phasenweise hatten Kruse, Eggestein und Co. gar zehn gegnerische Feldspieler um die Freiburger Box vor sich.
Die geduldigen Bremer versuchten zwar häufig, das Spiel in die Breite zu ziehen, aber erfolgversprechend war diese Herangehensweise noch nicht. Bis auf zwei Kruse-Chancen (beide 38.) passierte nicht mehr viel in Bremens Offensive. Stattdessen musste der Pokal-Halbfinalist in der Konterabsicherung immer hellwach sein. Denn die Breisgauer kamen so zu aussichtsreichen Angriffen: Während Gondorf überhastet abgeschlossen hatte (33.), vergab Grifo die gefährlichste Chance des gesamten ersten Durchgangs: Der Freiburger zwirbelte den Ball aus 15 Metern um den linken Pfosten (44.).
Bundesliga, 29. Spieltag
Pavlenka mit Oberschenkelproblemen raus
Mit einem Wechsel auf der Torwartposition begann der zweite Durchgang: Kapino ersetzte Pavlenka, der sich bei einer Rettungsaktion in der 35. Minute am Oberschenkel verletzt hatte. Ansonsten war nun mehr Tempo im Spiel als noch über weite Strecken der ersten Hälfte. Freiburg ließ dabei durch Ungenauigkeiten weiterhin gute Konterchancen liegen, Werder verzweifelt dagegen an Keven Schlotterbeck, der bei einem Klaassen-Versuch für seinen bereits geschlagenen Keeper auf der Linie klärte (51.).
Da auch nach einer guten Stunde kaum Besserung eintrat, sendete Kohfeldt mit der Hereinnahme von Pizarro einen Impuls an seine Mannschaft. Die Hereinnahme des 40 Jahre alten Peruaners brachte tatsächlich noch einmal frischen Wind, denn Pizarro hatte entscheidenden Anteil am Bremer Führungstreffer: Seine Flanke wurde zunächst noch abgewehrt, ehe Rashica Klaassens Kopf fand und der Niederländer mit etwas Glück einnickte (76.): Zum einen fälschte Nico Schlotterbeck den Ball noch ab, zum anderen musste der Treffer wegen einer vermeintlichen Abseitsposition im Kölner Video-Keller einige Momente lang überprüft werden.
Pizarro verpasst das 2:0, Gebre Selassie nicht
Zwar reagierte Freiburgs Trainer Streich mit einem offensiven Doppelwechsel (Höler und Waldschmidt kamen), aber auch das zweite Tor des Spiels erzielten die Grün-Weißen: Gebre Selassie nickte nach einer Kruse-Ecke aus sechs Metern ein (84.). Zuvor hatte Schwolow mit einer Riesentat gegen Pizarro das 0:2 noch verhindert (83.). Als auf den Rängen schon gefeiert wurde, erzielte Freiburg in der Nachspielzeit durch Waldschmidt noch den Anschlusstreffer (90.+3), letztlich aber zu wenig, um die Bremer Party noch zu crashen.
Für Bremen steht nun ein Bayern-Doppelpack an. Am kommenden Samstag (15.30 Uhr) gastiert der SVW in der Liga beim FC Bayern, ehe am darauffolgenden Mittwoch das Pokal-Halbfinale in der Hansestadt steigt. Freiburg empfängt am kommenden Bundesliga-Spieltag am Sonntag (15.30 Uhr) Dortmund.