FIFAe World Cup

FeWC: Kein DFB-Weltmeister! Italien-Alptraum im Achtelfinale

'BerkayLion' verspielt 3:0 - 'Jonny' unterliegt im Elfmeterschießen

FeWC 2023: Kein deutscher Weltmeister! Doppelter Italien-Alptraum im Achtelfinale

Der Triumphzug von 'Jonny' wurde im Achtelfinale jäh gestoppt. 

Der Triumphzug von 'Jonny' wurde im Achtelfinale jäh gestoppt.  FIFA via Getty Images

Der Traum vom nächsten deutschen FIFA-Einzelweltmeister ist beim FIFAe World Cup 2023 geplatzt. Auf Mohammed 'MoAuba' Harkous (2019) und Umut 'RBLZ_Umut' Gültekin (2022) wird ein eSportler einer anderen Nation folgen. Denn: Jonas 'Jonny' Wirth und Berkay 'BerkayLion' Demirci sind am Dienstag im Achtelfinale ausgeschieden. Beide mussten sich einem italienischen Gegner geschlagen geben - beide verloren auf dramatische Art und Weise. 

Führungen bringen 'Jonny' keine Sicherheit

Der Paderborner 'Jonny', der tags zuvor in der Gruppenphase noch die meisten Punkte aller Akteure sammelte, traf auf Andrea 'Montaxer' Montanini. Wirth begann im Hinspiel dominant, erspielte sich frühe Gelegenheiten und ging nach knapp einer halben Ingame-Stunde in Führung. Das 1:0 verschaffte dem Deutschen allerdings keine Sicherheit - ein Muster, das sich fortsetzen sollte.

Noch vor der Halbzeitpause stellte 'Montaxer' auf 1:1. Auch Wirths 2:1 per Traumtor aus 20 Metern in den Winkel (60.) konterte der Italiener nur wenig später. In der Schlussphase musste 'Jonny' sogar noch das 2:3 hinnehmen (81.). Alle Gegentreffer des SCP-Profis fielen durch die Mitte, ihm selbst fehlten im Spiel nach vorne phasenweise Kreativität und Durchschlagskraft. 

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"Ich hatte ihm in den Pausen einige Male gesagt, dass er etwas selbstbewusster ins Eins-gegen-Eins gehen kann und muss", meinte Wirths Coach Daniel Elit gegenüber kicker eSport. "Er hat es gestern und in den Trainingsspielen heute gezeigt, dass er das besser kann. Es hat vorne so ein bisschen der Flow gefehlt."

Moral wird nicht belohnt, die Nerven versagen

Besserung stellte sich im Rückspiel zunächst nicht ein, 'Jonny' geriet nach 13 Ingame-Minuten mit 0:1 in Rückstand. Den frühen Treffer erzielte 'Montaxer' aus vermeintlich unmöglich spitzem Winkel - der Keeper des Paderborners sah schlecht aus. Wirth bewies in der Folge allerdings Moral und schlug diesmal seinerseits zügig zurück (22.). Auch der abermalige Ausgleich im Gesamtstand glückte nach feinem Steckpass schließlich noch (84.). 

Die Verlängerung musste her, dort geschah lange nichts. Bis zur 115. Ingame-Minute, als Wirth zum insgesamt dritten Mal im Achtelfinale das Aluminium traf. Weitere Möglichkeiten ergaben sich nicht - entschieden wurde im Elfmeterschießen. Nach vier Treffern am Stück vergab 'Jonny' zweimal, während 'Montaxer' eiskalt blieb.

Es ist komplett bitter. Bitterer geht es kaum.

Daniel Elit, Coach des SC Paderborn

"Es ist komplett bitter. Bitterer geht es kaum. Der Alu-Treffer war ärgerlich, das Gegentor im Rückspiel war ärgerlich - dass der Ball aus diesem Winkel reingeht. Im ersten Spiel hatten wir auch noch zwei Alu-Treffer. Aber so ist das eben in FIFA manchmal, es gewinnt nicht unbedingt der Beste. Heute war das Glück nicht auf unserer Seite", resümierte Elit.

"Fehlende Erfahrung": 3:0-Führung reicht nicht

Im zweiten deutschen Achtelfinale bekam es 'BerkayLion' mit Francesco 'Obrun2002' Tagliafierro zu tun. Der Italiener - Gruppengegner von 'Jonny' - fand nicht in die Partie, war einfallslos nach vorne und produzierte zahlreiche Fehler im Aufbauspiel. Demirci nutzte das, führte früh eigentlich komfortabel mit 3:0 und dominierte die Begegnung. Allerdings ließ er die Chancen auf das 4:0 liegen, was sich rächen sollte.

Kam anfangs noch zum Jubeln: 'BerkayLion'. FIFA via Getty Images

Denn binnen nur sechs Ingame-Minuten verkürzte 'Obrun2002' auf 2:3 (76./82.). Mit Rückenwind ging der ehemalige eSerie-A-Sieger ins zweite Spiel, erzielte dort nach nur wenigen Augenblicken das 1:0 und glich in Addition beider Partien aus. Anders als in den ersten 76. Ingame-Minuten des Hinspiels war es ein offener Schlagabtausch, beide Akteure ließen hochkarätige Möglichkeiten liegen.

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Am Ende war es Tagliafierro, der im zweiten Durchgang nach einer Ecke zum Torerfolg kam. Auf den kurzen Pfosten geschlagen, köpfte sein virtueller Akteur ein (65.). In der 74. Ingame-Minute kam der Kiezkicker noch mal zurück und erzielte mit etwas Unterstützung des gegnerischen Torwarts den Anschluss und damit insgesamt den Ausgleich. Das letzte Wort war allerdings noch nicht gesprochen.

Das hatte der Italiener: 30 Sekunden bereits über der Nachspielzeit kombinierte er sich in den Strafraum und zog flach ins lange Eck ab. Demircis Keeper zeigte keinerlei Reaktion, der späte Knockout. 'BerkayLion' war wütend, schmiss seinen Controller auf den Boden. Zwar war offiziell noch nicht abgepfiffen, doch die FIFA beendete die Begegnung.

'BerkayLion': "Größter Bruch meines Lebens"

"Die fehlende Erfahrung" sei der Knackpunkt nach dem 3:0-Vorsprung gewesen: "Ich muss einfach auf die Fünferkette umstellen, dreckig spielen und die Zeit runterlaufen lassen", meinte 'BerkayLion' im Gespräch mit kicker eSport. "Ich habe dieses Dreckige einfach nicht im Kopf. Ich wollte noch mehr, das vierte Tor. Dann wäre das Ding durch gewesen." 

Mit ein bisschen Abstand bezeichnete Demirci sein Ausscheiden als "große Enttäuschung" - größer gar als seine Finalniederlage in der Virtual Bundesliga (VBL). Er habe "die erste K.-o.-Runde gewinnen" wollen, danach "wäre alles Bonus gewesen". Direkt nach dem Abpfiff hatte 'BerkayLion' auf Twitter seinem frischen Frust noch vollen Lauf gelassen und vom "größten Bruch meines Lebens" geschrieben. Alle weiteren Ergebnisse und die Tabellen gibt es bei uns in der Spieltagsübersicht.

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