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Schalke: "Wir wollen für immer bleiben"

eSport wird für den Verein kein kurzfristiges Projekt

Schalke: "Wir wollen für immer bleiben"

Sowohl 'Fox' und Fährmann spielen beim FC Schalke 04.

Sowohl 'Fox' und Fährmann spielen beim FC Schalke 04. kicker eSport

Nachdem der FC Schalke 04 in der letzten Woche den Einstieg in League of Legends ankündigte, war der Aufschrei zunächst groß. Zum ersten Mal nahm sich ein Bundesligist dem MOBA an. Jedoch gab der Verein kaum weitere Informationen zu den Motiven und Plänen bekannt. Viele Fans stellten sich die Frage, wie lange der FC Schalke überhaupt in den eSport investieren möchte. Erst kürzlich zog sich das Unternehmen Acer aus der Szene zurück und auch Team Ember bei League of Legends investierte massig Geld in die Mannschaft. Als das Ziel der LCS jedoch nicht erreicht wurde, verkaufte die Organisation sowohl Spieler als auch den Platz in der Challenger Series. Kein Wunder, dass Fans Angst vor dem eSport als Modeerscheinung haben. Der FC Schalke 04 versucht, die Ängste jedoch zu zerstreuen.

Gemeinsam den eSport professionalisieren

Schon in der offenen Fragerunde erklärte der Verein, man sei sich den Problemen im eSport bewusst und wolle dagegen angehen. Oft sind Spielerkarrieren nur sehr kurzlebig und Verträge werden unter ungerechten Bedingungen aufgesetzt. Hier wolle der Verein mit gutem Beispiel vorangehen, denn Spieler sollen langfristige Perspektiven bekommen. Im Interview mit Tim Reichert erzählte uns der Head of eSport beim S04, dass Schalke "für immer" im eSport bleiben wolle. Selbst im schlimmsten Fall des Absteigens aus der LCS, sei nicht ans Aufgeben zu denken. "Schalke würde auch nicht sagen: wir spielen jetzt keinen Fußball mehr", erklärte Reichert. "Dann müssen wir eben noch härter arbeiten und am Team feilen. Wir sind ein Sportverein: Da kann man immer Misserfolge haben".

zum Thema:

Als Manager hat Schalke sich den ehemaligen Dota 2-Profi und Elements-Besitzer Jacob 'Maelk' Toft-Andersen ins Boot geholt. Der Däne zählt zu den prominentesten Persönlichkeiten in der Dota-Szene. Der Verein ginge deutlich ernster an die Sache, als er sich anfangs vorstellte, erzählte uns 'Maelk' im Interview. "Sie wollten das nicht für ein oder zwei Jahre oder nur für die Aufmerksamkeit machen. Schalke will wirklich investieren und sieht den eSport als etwas, das auch noch in zehn oder 50 Jahren da ist". Schon mit der Ankündigung des Deals wurden die Sorgen in der Szene groß. Die Fragen, ob sich der Verein nicht nur selbst vermarkten möchte und den eSport überhaupt ernst nimmt, standen im Raum.

Ob sich die Ängste bewahrheiten, wird sich vermutlich erst in der Zukunft zeigen. Trotzdem gibt sich der FC Schalke 04 nicht mit einem Titel zufrieden. League of Legends sei erst einmal nur der Anfang. Titel wie FIFA, Overwatch oder Dota 2 sollen schon bald folgen. Es bleibt abzuwarten, ob es Schalke dabei nur um das Geld geht, aber vorwerfen kann man das dem Verein auch nicht, denn immerhin wird erwartet, dass der eSport-Markt in diesem Jahr einen Umsatz von 463 Millionen US-Dollar macht und da möchten viele Organisationen ihren Teil abbekommen.

Kristin Banse

Das ist das eSport-Team des Bundesligisten FC Schalke 04