Am 24. Februar starten die FIFA-eSportler mit den ersten Cupspielen in die neue Saison. Besonderes Augenmerk wird dabei auf das Team Acer gelegt. Die Gruppe um Neuzugang Jan „SnEijDeR“ Zimmermann, dreifachen Meister, hat große Ambitionen und auch Erhan „DrErhano“ Kayman, der ebenfalls neu dabei ist, kann sich zu den Favoriten zählen. In der letzten Wintersaison war Kayman einer der besten Spieler und scheiterte in den Finals nur im Spiel gegen den späteren Meister Kai "deto" Wollin. Trotz der hohen Erwartungen müsse man aber erst mal versuchen, „etappenweise“ die Ziele zu erreichen, so Kayman. Jetzt schon vom Finale zu sprechen, sei unrealistisch.
Nach der Wintersaison rechnen viele Experten wieder mit Wollin und Kayman. Beide Spieler könnten im Endspiel erneut aufeinandertreffen. „Rein vom Spielerischen her wäre das Finale möglich, aber FIFA belehrt da einen immer eines besseren. "deto" hätte vergangene Season seine Gruppe als Erster abschließen sollen, dann hätte es eventuell zu einem Finale zwischen mir und "deto" kommen können.“ Jetzt hofft Kayman auf ein Finale, das nicht ganz so einseitig wird, wie es in der Winter Season der Fall war.
Ein weiterer Final-Kandidat ist Teamkollege Zimmermann, der in der laufenden Spielzeit sein erstes großes Etappenziel bereits erreicht hat. Bei der nationalen Qualifikation des FIFA Interactive World Cups (FIWC) erreichte er den ersten Platz und ist somit für das nationale Finale im März qualifiziert. Für Zimmermann ist dieser Erfolg ein Schritt in die richtige Richtung: „Ich bin wirklich sehr glücklich über die Qualifikation.“ Dennoch habe sich für die DBG nichts verändert, große Euphorie sucht man beim Ex-MeetYourMakers-Spieler vergebens. „Zuerst ist es mein Ziel, unter die Top-Acht zu kommen, sodass ich in der nächsten Saison nicht mehr in der A-Series spielen muss“.
Ich fürchte keinen Gegner.
Sascha Schumacher, Team Acer
Der Dritte im Acer-Bunde ist Sascha „Poldi10“ Schumacher. Er ist das Urgestein der Truppe, steht nun aber ein wenig im Schatten der beiden spektakulären Neuzugänge. Für Schumacher bleibt das Turnier trotzdem eine offene Sache: „Es gibt viele gute Spieler, aber nur wenig konstante in meinen Augen. Ich gehe davon aus, dass sich ein ähnliches Bild ergeben wird wie in der vergangenen Saison mit zwei, drei Änderungen.“ Die Play-offs und Final-Spiele sind für Schumacher jedoch denkbar und das Mindestziel. Die Konkurrenz wird dabei ausgeblendet. „Ich fürchte keinen Gegner. Wenn das der Fall wäre, würde es nur Schwäche zeigen und mein Spiel beeinflussen.“ Die meisten Spieler sind laut Schumacher keine Konkurrenz, weil ihre Spielweise sehr glücksorientiert ist. „Das gehört für mich nicht in den Profi-Bereich. Starke oder auch sehr gute Spieler sind derzeit in meinen Augen Erhan, Jan und Kai.“
Halbfinale bei der EPS Winter Season 2014: Da reichte es für Erhan Kayman gegen Kai Wollin (re.) noch nicht. Helena Kristiansson
Bei Zimmermann ist die Angst vor den Gegnern auch nicht vorhanden. „Ich fühle mich momentan gut. Sofern ich mein Spiel aufziehen kann, bin ich optimistisch, dass ich mein Ziel erreichen werde“, so „SnEijDeR“. „Ich erkenne jedoch, dass es viele aufstrebende Spieler gibt, die gerne auch in meinem Stream vorbeischauen und Fragen stellen – das finde ich gut.“ Schwierigkeiten könnte es aber aus den eigenen Reihen geben. „Sascha und Erhan wissen natürlich am besten, wie ich spiele, ansonsten ist natürlich immer der Titelverteidiger der große Favorit.“
Erhan Kayman geht dagegen mit sehr viel Respekt in die Cup-Phase. „Ich denke, dass die Konkurrenz diese Season ziemlich stark ist“. Die acht gesetzten Spieler und A-Series Hochkaräter wie Jan Zimmermann und Marvin Hintz seien alle nicht zu unterschätzen. „Meiner Meinung nach wird diese Season die interessanteste seit der Wiederauflage der ESL Pro Series im Bereich FIFA.“ Mit den vielen erfolgreichen Spielern hat Acer einen internen Wettkampf aufgebaut, der die Spieler zu Titeln führen soll. Druck gibt es allerdings bisher nicht. „Wieso sollten wir Druck haben? Wir haben aktuell das beste Team der deutschen FIFA-Szene“, so Kayman. Man habe bereits bei der FIWC-Qualifikation gezeigt, wie gut die Spieler mit „Druck-Situationen“ umgehen können. Neben Zimmermann kam auch Kayman beim ersten Qualifikationstrunier weiter und ist im nationalen Finale dabei. „Wenn wir unsere Leistung voll abrufen können, ist es extrem schwierig, uns zu schlagen. Somit komme ich zum zu dem Schluss, dass der Druck definitiv bei den anderen Teams und Spielern liegt.“
Eine Einstellung, die sich durch das gesamte Team zieht. „Ich bin seit drei Saisons gesetzt. Warum sollte ich mir Druck machen? Ich bin nicht umsonst bei Team Acer. Jeder will zu diesem Team“, erzählt Schumacher, dem bisher der eine große DBG-Titel noch fehlt. „Ich weiß nicht, warum ich manchmal so schlecht geredet werde. Ich hab den ersten VDFL-Wettbewerb auf der PS3 damals gewonnen. Das war nach dem FIWC der begehrteste Titel damals“, so Schumacher weiter. Seine Teamkollegen sieht der 23-Jährige nicht als Konkurrenz, sondern eher als Motivation. „Wir treiben uns gegenseitig zu Höchstleistungen. Wenn einer einen Titel holt, ist das ein Erfolg vom gesamten Team und ich freue mich genauso für sie, als wenn ich selbst gewinnen würde.“
Am 23. Februar startet die „Deutschlands beste Gamer“-Frühlingssaison mit den ersten Spielen in CS:GO und Hearthstone, bevor am 24. Februar neben FIFA dann auch noch die Cups für die League of Legends- und StarCraft II-Disziplinen beginnen.
Die FIFA 15-Termine der DBG im Überblick:
Cup 1: 24. Februar
Cup 2: 03. März
Cup 3: 17. März
Cup 4: 24. März
Cup 5: 31. März
Start der Gruppenphase: 21. April
