kicker

Adam Bhatti: "Es wird ein langer Prozess"

Wie PES Teil des eSports werden will

Adam Bhatti: "Es wird ein langer Prozess"

"PES ging durch eine harte Zeit": Adam Bhatti spricht darüber, wie wichtig der eSport und die Unterstützung der Fans ist.

"PES ging durch eine harte Zeit": Adam Bhatti spricht darüber, wie wichtig der eSport und die Unterstützung der Fans ist. kicker eSport

Pro Evolution Soccer 2016 konnte auf der gamescom nicht nur mit dem gamescom Award für das beste Sportspiel nach Hause gehen, sondern auch mit einigen guten Kritiken. Aktuell können sich die Spieler an der Demo schon versuchen und am 17. September erscheint dann die Vollversion für PC, Xbox One, Xbox 360, PlayStation 4 und PlayStation 3. Damit erscheint die Konami-Produktion eine Woche vor FIFA 16. Ein kleiner Vorsprung, aber wie immer stellt sich die Frage: Wird PES 2016 den Konkurrenzkampf mit FIFA 16 aufnehmen können? "Wenn man darüber spricht, was das beste Fußballspiel auf dem Markt ist, denke ich, dass wir das jetzt sind", erzählt uns Adam Bhatti. "Wenn ich mich daran erinnere als ich im letzten Jahr hier saß und mit der Presse sprach, war das nicht gerade ein schönes Erlebnis, weil PES da gerade durch eine harte Zeit ging. Aber was passierte dann? Wir haben sie überzeugt und gewannen den gamescom Award und danach noch weitere Preise."

zum Thema:

Aktuell seien es eher die Konsumenten, die PES eine Chance geben müssen und wenn man sich die Community ansieht, so stehen viele Spieler der neuen Konami-Fußballsimulation noch skeptisch gegenüber. "Das wird ein langer Prozess", erklärt AC Mailand-Fan Bhatti. "Wir haben viele Fans über einen langen Zeitraum verloren, aber dennoch sind wir noch hier, und das, aufgrund der Unterstützung unserer Fans." Um diese verlorenen Fans wieder zurückzuholen, muss Konami über einen längeren Zeitraum auch wieder den Geschmack seiner User treffen. "Wenn ich mit den Leuten rede höre ich oft, dass sie PES mögen und das es damals toll war. Diese Leute wollen, dass PES wieder zurückkommt". Zu alter Stärke finden und den Fans keinen Zweifel an der Qualität der PES-Reihe geben, dies muss das Ziel der Entwickler sein, die mittlerweile auf einem guten Weg sind.

Jeden Zweifel zu zerstreuen ist schwer, aber mit harter Arbeit könnte es Konami schaffen. Mit PES 2016 feiert die Serie sein 20-jähriges Jubiläum und aktuell macht es auch nicht den Anschein, dass die Serie nun in Rente geht. Man möchte weiter an der Reihe arbeiten, bis die Fans wieder zufrieden sind. Dabei sei es egal, ob man es in diesem oder im nächsten Jahr hinbekommt. "Wenn wir das geschafft haben, wird man uns wieder als Nummer eins anerkennen", versichert Bhatti.

Wir nehmen das wirklich sehr ernst.

Adam Bahtti, PES European Producer

Selbst wenn PES aktuell alle Hände mit den Fans zu tun hat, bleibt das Thema eSport dennoch immer relevant. Besonders die PES League soll nun einen wichtigen Part in dieser Hinsicht einnehmen wie Adam Bhatti erzählt: "Im letzten Jahr haben wir damit begonnen, die PES League zu globalisieren. In diesem Jahr sind wir gleich vom Launch an global, und das zum ersten Mal. Die Leute sind mit unterschiedlichen System und Regeln aus der ganzen Welt zusammengekommen, also mussten wir etwas kreieren, dass einheitlich funktioniert und die Ideen der verschiedenen Länder vereint." Um das zu gewährleisten, habe man viel gebalanced, um auch alle Seiten zufriedenzustellen. "Ich bin mir sicher, dass es von den Spielern auch gut angenommen wird." Hinzu hätten sich mit Indien und Afrika einige neue Märkte erschlossen, die man ebenso in der PES League gut aufnehmen will. "Wir werden einige große Turniere mit großen Preisen veranstalten und es gibt auch schon einige Leute, die ihre eigenen Turniere abhalten."

Adam Bhatti (Mitte) bei der Preisverleihung des gamescom Awards. PES konnte somit zwei Mal in Folge den Preis für das beste Sportspiel entgegennehmen.

Adam Bhatti (Mitte) bei der Preisverleihung des gamescom Awards. PES konnte somit zwei Mal in Folge den Preis für das beste Sportspiel entgegennehmen. Konami

Die Messlatte würde schon höher hängen, was Turniere angeht, dennoch müsse man versuchen, es für alle fair zu halten. Besonders wenn Leute aus anderen Ländern mit einem anderen System spielen. Doch während diese Events eher für Gelegenheitsspieler ausgelegt sind, ist die eSport-Szene mit Events und großen Preisgeldern noch ausbaufähig. Dabei sei eSport ein enorm wichtiges Thema, wie Bhatti versichert. "Wir schauen, dass wir innerhalb der nächsten zwölf Monate eine gute Integration der PES League schaffen. Wir nehmen das wirklich sehr ernst." So soll die PES League im eSport eine wichtigere Rolle spielen. "Die PES League ist für uns eine große Sache, sie ist enorm gewachsen, auch aufgrund der Qualität des Spiels. Generell wächst die eSport-Szene aber auch immer mehr an und wir müssen ein Teil davon werden." Bereits auf der gamescom habe man diesen Trend sehen können. "Das ist eine große Veränderung für uns und das müssen wir nutzen, um weitere Dinge einzubringen."

Am Gameplay selbst gäbe es aktuell nicht mehr viel zu ändern, laut Bhatti. "Das Feedback, das wir zum Gameplay bisher erhalten haben, war extrem positiv. Da gibt es nicht viel, was die Leute geändert haben möchten, was für uns natürlich fantastisch ist." Daher sei der frühe Demo-Release jetzt auch so wichtig gewesen. Das Feedback aus dieser Version würde man nun sammeln und für die letzten Änderungen noch in die Entwicklung einfließen lassen. "Wir schaffen daraus eine Grundlage, um zu sehen, wie viele Leute die gleichen Sachen haben wollen und versuchen dann so viele Leute wie möglich zufriedenzustellen. Wir wollen die Leute nicht unzufrieden machen."

Nicole Lange