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Nach London - wie gut sind unsere eNationalspieler?

Was Deutschland braucht

Nach London - wie gut sind unsere eNationalspieler?

Wie weit wird es für Michael Bittner (li.) und Mohammed Harkous beim FIFA eNations Cup gehen?

Wie weit wird es für Michael Bittner (li.) und Mohammed Harkous beim FIFA eNations Cup gehen? DFB

Am 13. und 14. April steht mit dem FIFA eNations Cup eine der größten Aufgaben des Jahres an. Das Pilotprojekt der FIFA in Zusammenarbeit mit den großen Fußballverbänden ist sinnbildlich für die Akzeptanz des eSports und gleichzeitig unter Beobachtung. Vor allem in Deutschland wird das Abschneiden der eNationalspieler wichtig sein. Für den DFB wäre ein Aus in der Gruppenphase ein Grund, das Projekt wieder infrage zu stellen. Das konnten Michael 'Megabit' Bittner und Mohammed 'MoAuba' Harkous bei der Generalprobe beim sechsten FUT Champions Cup verhindern, denn da schaffte man es unter die besten 16. Dennoch bleibt die Frage, wie gut ist Deutschland?

Die Deutschen sind auf Events oftmals die stärkste Nation - zumindest was die Anzahl der Spieler betrifft. Die nummerische Dominanz ist im Verlauf der Wettbewerbe häufig schnell dahin, denn dann stehen am Ende meistens die bekannten Namen in der K.-o.-Runde. Oftmals schafften es auch unsere eNationalspieler, aber für einen internationalen Grand Final Cup-Sieg hatte es in 2019 bisher nicht gereicht. Einzig Dylan 'DullenMIKE' Neuhausen schaffte dies im Januar. Trotzdem, wenn man über Titel redet, sind deutsche Spieler immer im Gespräch.

Herausforderung Gruppenphase

Für die Gruppenphase beim FIFA eNations Cup muss jedoch nun mehr passieren, als nur im Gespräch zu sein. 'MoAuba' und 'Megabit' sehen sich starken Nationen gegenüber. Nur der Gruppenerste und Zweite kommen weiter in die K.-o.-Runde. Mit Brasilien und Argentinien spielen gleich zwei Nationen um den Gruppensieg mit, aber auch Schweden könnte sich als Spielverderber erweisen. Was man von Norwegen erwarten kann, ist dagegen ungewiss und deshalb nicht minder gefährlich. Wichtig dürfte auch die Rolle von Benedikt Saltzer sein. Welche Impulse und Erkenntnisse kann er als Coach den Spielern geben und können diese seine Vorgaben und Ratschläge umsetzen?

Viel Qualität, mehr Konstanz

'MoAuba' und 'Megabit' haben in der Vergangenheit gezeigt, dass sie das Potenzial und die Qualität haben, um es in die Grand Finals zu schaffen. Mit diesem Selbstvertrauen geht man auch die Aufgabe FIFA eNations Cup an. Was Deutschland momentan fehlt, ist die Konstanz eines 'MSDossary' (Saudi-Arabien) oder 'F2Tekkz' (England) und vielleicht auch das kleine bisschen Glück, was es im Fußball manchmal eben braucht, um Titel zu gewinnen. Die Gruppenphase war jedoch nie das Problem, möglicherweise muss Coach Benedikt Saltzer genau an diesem Punkt ansetzen und dem Team die nötige Fokussierung und Erdung geben, damit es noch weiter im Turnier geht.

Was 'MoAuba' und 'Megabit' beim FIFA eNations Cup außerdem in die Karten spielen dürfte, ist die Vertrautheit im 2vs.2, denn das wird auch bei diesem Turnier gespielt. Schon in der VBL Club Championship spielten die beiden zusammen für Werder Bremen und könnten dadurch den entscheidenden Vorteil haben. Wenn 'MoAuba' und 'Megabit' es über das Achtelfinale hinaus schaffen wollen, braucht es mehr als ein weiter so und viel Glück. Die deutsche eNationalmannschaft wird sich etwas mehr einfallen lassen müssen. Die Leistung muss stimmen, dann kann es "weit gehen", um 'MegaBit' zu zitieren . Dem lässt sich nichts mehr hinzufügen.

Nicole Lange