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"Das ist lächerlich" - FIFA-Profis über Qualifier-Regeln

Resonanz der eSportler auf Ikonenbeschränkungen

"Das ist lächerlich" - FIFA-Profis über Qualifier-Regeln

Nicht alle FIFA-Profis sind zufrieden mit den neuen Regelungen.

Nicht alle FIFA-Profis sind zufrieden mit den neuen Regelungen. kicker eSport

Die neuen Beschränkungen für die verbliebenen Onlineausscheidungen stießen in der FIFA-Community auf breite Resonanz. EA SPORTS hatte angekündigt, in den Qualifikationsturnieren für die letzten beiden lizenzierten Qualifier Spielerbeschränkungen testen zu wollen. So dürfen die Teilnehmer zum Beispiel nur noch zwei Ikonen in der Mannschaft haben und wenige weitere Topspieler.

Die Rückmeldungen der Profis sind mehrschichtig: In der Regel begrüßen die Spieler die Änderungen. "Träume ich? Ich habe mitten in der Nacht eine E-Mail erhalten, nach der Pay-to-Win bald verschwinden könnte", schrieb Nathan 'Futwiz Zelonius' Horton. Er habe bereits 1.750 Euro ausgegeben, aber immer noch nur ein mittelmäßiges Team und habe deswegen schlechte Karten im vergangenen Qualifier gehabt. Das sei eine große Hürde für alle Neulinge, sagte er weiter.

"Das ist lächerlich"

Die Profis sind abgesehen von einigen Ausnahmen in der Regel die FIFA-Spieler, die die höchsten Summen in FUT investieren. Beschränkungen könnten die finanzielle Last nun mindern. Auch Florian 'CodyDerFinisher' Müller vom FC Basel begrüßte die Neuerung: "Finde ich eigentlich sehr gut, dann sieht man verschiedene Teams." Allerdings hatten manche eSportler auch Kritik am Vorgehen von EA. Ex-Weltmeister August 'Agge' Rosenmeier wurde besonders deutlich: "Das ist lächerlich. Einige von uns haben investiert und in jedem Fall ist es deutlich zu spät, so etwas anzukündigen. Ich bin enttäuscht."

Das hätte zu Saisonbeginn gemacht werden müssen. Und nicht jetzt, verdammt noch mal.

Ryan Pessoa

Den Profis stößt vor allem der Zeitpunkt sauer auf. Ryan Pessoa von Hashtag United macht seinem Unverständnis Luft: "Wir beschweren uns zu Saisonstart über Vorteile die Pay-to-Win-Spieler in den Qualifier haben, was sehr deutlich zu BEGINN des Jahres war. Spieler, die kein Geld investieren wollten, verbrachten viel Zeit damit, Münzen zu erspielen, um eine Mannschaft zu bekommen, die wettbewerbsfähig ist. Einige haben das jetzt erreicht, und nun schafft Ihr Restriktionen? Für die letzten beiden Qualifier? Wo ist die Logik? Das hätte zu Saisonbeginn gemacht werden müssen. Und nicht jetzt, verdammt noch mal."

"Hat nicht jeder schon ein besseres Team?"

Laut EA ist die Einführung der Teambeschränkungen ein Test, deswegen habe man erst jetzt gehandelt, sodass nur die beiden letzten Qualifier davon betroffen seien. Wolfsburgs Benedikt 'SaLz0r' Saltzer jedenfalls teilt Pessoas Meinung: "Zu Beginn von einer FIFA-Version wäre das gut..." sagte er und weiß nicht so recht, was er von den neuen Regeln halten soll. "Das ist so dumm", schreibt er an anderer Stelle und: "Jetzt hat doch schon fast jeder ein krasseres Team, als diese Vorgaben?"

Damit bezieht sich der eSportler wahrscheinlich vor allem auf andere Profis, denn natürlich haben die wenigsten Spieler nach sechs Spielmonaten bereits eine Mannschaft, die nur aus Ikonen und besonders starken Sonderkarten besteht.

Spezialkarten sind wichtig für EA

Zusammengefasst begrüßen also die eSportler die Neuerung, kritisieren aber Zeitpunkt und Vorgehen von EA. Logischerweise sind viele ungehalten, da sie Tausende Euro investiert haben und nun ihren Vorteil dahingehen sehen. In den kommenden Qualifer können auch Spieler mit kleineren Budgets zeigen, dass sie in der Lage sind, es mit den Vereinsprofis aufzunehmen. Hätte EA die Beschränkungen allerdings schon zu Saisonbeginn eingeführt, hätten weniger Leute Geld ausgeben müssen. Ob das im Sinne des Spieleherstellers wäre? Denn die Verkäufe in FUT stellen über 20 Prozent des EA-Umsatzes. Die Einführung besonders starker Spezialkarten scheint in direkter Verbindung mit einer Umsatzsteigerung zu stehen. Wie, zeigen wir Euch in diesem Video.

Holm Kräusche