FIFAe World Cup

FeWC-Finale: FIFA mit "grauenhafter" Stellungnahme

Clip von Offiziellem sorgt für Aufregung

Elfmeter-Eklat im FeWC-Finale: FIFA mit "grauenhafter" Stellungnahme

Mark 'Mark11' Zakhary legte erfolglos Protest beim Schiedsrichter ein. 

Mark 'Mark11' Zakhary legte erfolglos Protest beim Schiedsrichter ein.  FIFA via Getty Images

210 Ingame-Minuten hatten sich Manuel 'ManuBachoore' Bachoore und Mark 'Mark11' Zakhary nichts geschenkt. Im Endspiel um den FIFAe World Cup 2023 mussten die beiden Finalisten ins Elfmeterschießen. Doch auf dem Höhepunkt der Spannung riss eine unschöne Überraschung den Australier aus der Konzentration.

Das Bild seiner Konsole war für die Übertragung der endgültigen Titelentscheidung verwendet worden und erschien auf der großen Leinwand in der Arena. Darauf nun zu sehen: Ein Overlay seines Controllers, das anzeigte, wohin er schoss und seinen Torhüter lenkte. Umgehend und mehrfach wies er Offizielle auf den Umstand hin, fand bei diesen jedoch kein Gehör. Das Spiel ging weiter, Zakhary unterlag, Bachoore wurde Weltmeister

Skandal oder korrekte Regelauslegung?

Was für viele Beobachter einem handfesten Skandal gleichkam, dazu bezog die FIFA am späten Abend nach dem Endspiel Stellung. Via Twitter erläuterte der Ausrichter "die berücksichtigten Faktoren", die eine Entscheidung gegen die Wiederholung des Elfmeterschießens begründet hatten. 

Zentral dabei: "Alle Spieler wurden zu Beginn des FIFAe World Cup 2023 informiert, dass ihr Input-Overlay in der Übertragung oder Arena gezeigt werden könnte, wenn sie sich entscheiden, es einzublenden." Dies ist während des gesamten Wettbewerbs auch tatsächlich immer wieder der Fall gewesen. 

Halbfinale rückt rückwirkend in den Fokus

So auch im Halbfinale zwischen Zakhary und dem Brasilianer Paulo 'PHzin' Enrique Chaves, in dem es ebenfalls zu einem Elfmeterschießen gekommen war. Bereits hier wurde das Bild von 'Mark11' eingeblendet und sein Overlay war im Stream und der Halle zu sehen. "Dieselbe Situation kam im Halbfinale vor und keiner der Spieler äußerte vor dem Start des Endspiels weitere Bedenken", argumentiert die FIFA daher. 

Da es sich zudem nicht um technische Probleme gehandelt und Bachoore keinen Wettbewerbsvorteil gehabt habe, müsse die Entscheidung Bestand haben. Schließlich basiere sie "auf einer gründlichen Überprüfung" der Aufzeichnungen des Wettbewerbs und folge den offiziellen Regularien. 

Das ist so dumm und irrelevant. 

Harry Hesketh über ein Argument der FIFA gegen die Wiederholung des Elfmeterschießens

Eine Auffassung, welche die Community gemessen an den Antworten nur sehr bedingt teilt. Besonders das Argument des Halbfinals, in dem der Vorgang sich bereits einmal ereignet hatte, stieß auf Widerspruch. "Das ist so dumm und irrelevant. Er hat es im Halbfinale offensichtlich nicht mitbekommen, sonst hätte er es genau so vor dem ersten Elfmeter angezeigt wie im Finale", meldete sich etwa der ehemalige eSportler Harry Hesketh zu Wort. 

Ähnlich sah es auch FUTWIZ-Gründer Dan Bellis: "Bitte... Mark hat hat es erst zu Beginn des Elfmeterschießens im Finale mitbekommen und sofort seine Hand gehoben." Dies sei vom Veranstalter genau so vorgegeben gewesen, sollte es zu unvorhergesehenen Problemen kommen. 

Clip sorgt für Aufsehen: Wollte der Unparteiische abbrechen?

Besonders pikant wird es bei einem Clip, den die FIFA selbst anfügte, um nachzuweisen, dass der Niederländer von der möglichen Bevorteilung keinen Gebrauch machte. In diesem ist zu sehen, wie ein Offizieller, laut Bellis Hauptschiedsrichter des Spiels, an Bachoores Trainer herantritt und ihm mitteilt, das Elfmeterschießen zu stoppen. Mit einem mehr als energischen "Er guckt nicht mal hin" wiegelt der Coach des Weltmeisters dies jedoch ab. Der Offizielle tritt daraufhin zurück und lässt das Spiel weiterlaufen.

Entsprechend verständnislos reagierte Bellis auf die "absolut schockierende" Aktion des Offiziellen und kritisierte die Reaktion der FIFA: "Sie haben die Situation schrecklich falsch behandelt, versucht mit einem grauenhaften Statement abzulenken und die Verantwortung zu verschieben." Der Ausgang des Finals sei "traurig für alle Beteiligten". Und besonders bitter, da "all das so vermeidlich war".  

mja

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