eSport

Paukenschlag: Schalke 04 zieht sich aus LoL-eSport zurück

Fokus auf das Kerngeschäft

Nach acht Jahren: Schalke 04 zieht sich aus League of Legends zurück

Der Schalker eSport wird um eine Disziplin ärmer.

Der Schalker eSport wird um eine Disziplin ärmer. FC Schalke 04

"Der Entscheidung zugrunde liegt das klare Ziel, den Vereinsfokus auf das Kerngeschäft, den Fußball, zu legen", geht aus der offiziellen Mitteilung des Klubs hervor. Das Projekt League of Legends (LoL) wird beim FC Schalke 04 im Dezember 2024 beendet. Somit bleiben den eSportlern nur noch einige Monate in der Prime League, um sich für Anschlussbeschäftigungen zu empfehlen. Im Spring Split scheiterten die Schalker jüngst in der ersten Runde der Play-offs.

Das LoL-Engagement hatte bei S04 im Mai 2016 begonnen. Die Knappen verpflichteten wenig später "Team Elements" und stiegen für acht Millionen Euro in der europäischen Königsklasse ein - in der LEC. Den dortigen Startplatz verkaufte Schalke 2021 aufgrund der finanziellen Schieflage nach der Corona-Pandemie und dem Abstieg in die 2. Bundesliga für 26,5 Millionen Euro. Seither spielte das LoL-Team im Oberhaus der DACH-Region, der Prime League.

Zukunft des Klubs steht auf dem Spiel

Auch der kommende Totalausstieg aus League of Legends dürfte monetäre Gründe haben. Zwar konnte der Verein zuletzt erstmals seit 2018 wieder Gewinn für ein Geschäftsjahr ausweisen. Der drohende Abstieg der Fußball-Mannschaft in die 3. Liga bereitet den Königsblauen aber große Sorgen. Es steht nicht weniger als die Zukunft des gesamten Klubs auf dem Spiel.

Als "großen Verlust für die Prime League und die DACH-Szene" bezeichnet Christian Lenz, Mitgründer der Organisation BIG, das Schalker Aus auf X. Der eSport-Abteilung von Eintracht Frankfurt gefällt diese Maßnahme "kein bisschen". LoL-Caster David 'Kernus' Kratz bedankt sich für die S04-Leistungen und schreibt: "Wir werden euch ganz sicher vermissen." Für den Schalker Ex-FIFA-Profi Tim 'Latka' Schwartmann geht "eine Ära zu Ende", der Schritt sei "unter den aktuellen Umständen aber verständlich".

"Klares Bekenntnis" zu EA SPORTS FC

Während der LoL-eSport auf Schalke schon bald Geschichte ist, bleiben die Gelsenkirchener dem eFootball treu. Sie gaben "ein klares Bekenntnis" ab, "die Aktivitäten in EA SPORTS FC mit voller Leidenschaft und sportlichem Engagement fortzuführen - über die reinen Lizenzierungsauflagen der DFL hinaus". Darin ist die Teilnahme an der Virtual Bundesliga (VBL) als B-Kriterium festgelegt.

Ob dieses Bekenntnis an das eFootball-Team allerdings auch noch gelten würde, falls Schalke auf dem realen Rasen in die Drittklassigkeit absteigt und entsprechend nicht mehr DFL-Mitglied wäre - das bleibt abzuwarten. Die FC-eSportler der Knappen sind in der abgelaufenen Saison der VBL Club Championship in den Play-offs zum Finale gegen die TSG Hoffenheim ausgeschieden.

nas

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