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F1 2017: Ein Muss für Formel 1-Fans

Schneller, besser, breiter?

F1 2017: Ein Muss für Formel 1-Fans

So spielt sich das neue F1 2017!

So spielt sich das neue F1 2017! Codemasters

"Das beste Rennspiel der Serie" hieß es über F1 2016. Dementsprechend hoch waren die Erwartungen an den neuesten Ableger. Und die erfüllt Codemasters: Die Karriere ist ausführlicher denn je, die Steuerung noch realistischer und die ikonischen Boliden sorgen für Abwechslung.

Eure eigene Formel 1-Karriere

Der Karriere verpasst der Entwickler weiteren Feinschliff. Wie gewohnt, erstellt Ihr am Anfang Euren eigenen Charakter – zum ersten Mal stehen hier auch weibliche Avatare zur Verfügung. Danach entscheidet Ihr Euch für einen Rennstall: Während Mercedes erwartet, dass Ihr in der ersten Saison Weltmeister werdet, reicht Force India ein sechster Platz. Ob es ein Blitz-Qualifying oder mehrtägige Trainingssessions gibt, ist frei wählbar. Erfahrene Motorsportler dürfen sich daraufhin ins Rennen stürzen, Anfänger können sich erst einmal an den Tutorials ausprobieren. Hier bekommt Ihr beispielsweise beigebracht, wann Ihr möglichst effektiv bremst.

Abwechslung dank ikonischer Boliden

Ein Highlight stellen die ikonischen Boliden dar: Während der Saison werdet Ihr zu Rennen eingeladen, bei denen Ihr zum Beispiel den 1988 McLaren MP4/4 oder den 1995 Ferrari 412 T2 testen könnt. Dies sorgt für Abwechslung in der Karriere und bringt nochmal neue Herausforderungen mit sich, da Euch jedes Mal andere Aufgaben wie Überholchallenges oder Sprint-Rennen erwarten.

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Motorsportwissen vorausgesetzt

Eine der umfangreichsten Änderungen der Karriere entpuppt sich beim Spielen aber leider als größter Negativpunkt: Der erweiterte Fähigkeitenbaum. Codemasters lässt Euch in F1 2017 selbst Ingenieur spielen. Ihr könnt Autoteile erforschen und zusammenbauen. Ihr dürft entscheiden, ob ein Teil lieber schnell oder zuverlässig geliefert werden soll. Jede Entscheidung hat Auswirkungen auf Eure Performance – und genau hier liegt das Problem. Codemasters gibt kaum Hilfestellungen, ausführliches Motorsportwissen wird vorausgesetzt und kann vor allem für Formel 1-Neulinge abschreckend wirken.

Keine Fehler erlaubt

Auch die Steuerung überarbeitete Codemasters: Die Boliden untersteuern nicht mehr so stark wie im Vorgänger und haben deutlich besseren Grip in den Kurven. Die Umsetzung der technischen Änderungen der Formel 1 setzte der Entwickler grandios im Spiel um. Wie auch im realen Leben sind die virtuellen Rennwagen schwerer zu kontrollieren und jeder noch so kleine Fahrfehler wird vom Spiel bestraft. Das gilt aber nicht nur für die Steuerung: Selbst wenn Ihr die Streckenmarkierung nur wenige Zentimeter überfahrt, brummen Euch die Stewards Zeitstrafen auf. Auch riskante Überholmanöver werden geahndet. Genrekollegen wie Project Cars sind hier deutlich nachsichtiger.

Die ikonischen Boliden sorgen für Abwechslung in der Karriere.

Die ikonischen Boliden sorgen für Abwechslung in der Karriere. Codemasters

Insgesamt wird F1 2017 den hohen Erwartungen gerecht. Nicht nur die Steuerung ist realistischer als zuvor, auch die Grafik zeigt die Königsklasse des Automobilsports von ihrer schönsten Seite. Mit der ausführlichen Karriere erwarten Euch etliche Stunden Rennspaß. Dennoch: Codemasters setzt mit den Fertigkeitenbäumen viel Vorwissen voraus und Motorsport-Neulinge werden nur wenig Spaß haben. Abgesehen von den ikonischen Boliden und den technischen Feinheiten hat sich wenig Großes im Spiel verändert. Für Formel 1-Fans ist dieses Spiel jedoch ein Muss.

Kristin Banse