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Valentino Rossi - The Game im Test

Alles über den Story-Modus, die Steuerung und vieles mehr

Valentino Rossi - The Game im Test

Valentino Rossi – The Game bietet vor allem erfahrenen Motorsport-Fans eine Menge Herausforderungen.

Valentino Rossi – The Game bietet vor allem erfahrenen Motorsport-Fans eine Menge Herausforderungen. Milestone

Milestone ist mittlerweile ein alter Hase, was Rennspiele angeht. Mit den offiziellen Spielen zur Superbike World Championship oder Motorcross World Championship sorgt der Entwickler schon seit Jahren für Begeisterung in der Szene und lässt seit 2013 auch das Videospiel zur MotoGP wieder aufleben. Dieses Jahr ist der Titel einem ganz besonderen Fahrer gewidmet. Mit Valentino Rossi – The Game ehrt Milestone einen der erfolgreichsten Piloten aller Zeiten und beschert Fans ein interessantes Spielerlebnis.

In Fakten bedeutet dies, dass Valentino Rossi – The Game, neben der offiziellen Lizenz zur MotoGP-Meisterschaft 2016, auch die der Moto2 und Moto3 enthält. Zusätzlich steht Fans auch die Meisterschaft 2015 zur Verfügung. Letzten Endes beeindruckt das Spiel mit 291 verschiedenen Fahrern und 47 Strecken. Wem außerdem zwei Reifen zu langweilig werden, kann sich die nötige Spannung auf vier Rädern im Rallye- oder Drift-Modus holen.

Vom Tellerwäscher zum Millionär – Die VR|46 Riders-Academy

Wie bereits angekündigt, bietet Valentino Rossi – The Game einen Story-Modus. Spieler können dabei einen individualisierten Charakter erstellen. Nur besteht anfangs leider nicht allzu viel Auswahl, da viele kosmetische Elemente, wie zum Beispiel Helme oder Handschuhe, mit VR-Punkten gekauft werden müssen, welche man aber erst im Laufe des Spiels freischaltet. Am Anfang gibt es lediglich die Auswahl zwischen einem blauen und einem schwarzen Helm. Als Teil der VR|46 Riders-Academy stehen Spieler unter den Fittichen von Valentino Rossi persönlich und bekommen im Verlauf ihrer Karriere hilfreiche Tipps. Selbst Rossis Ranch in Tavullia wurde fast originalgetreu in das Spiel integriert und dient als ausgezeichnete Trainingsstrecke. Langsam aber sicher spielt man sich an die Spitze und kann letzten Endes sogar sein eigenes Idol schlagen und MotoGP-Champion werden. Wer eine tiefgründige Story erwartet, ist bei Valentino Rossi – The Game falsch. Jedoch ist es interessant, wie einige Strecken fast originalgetreu übernommen wurden und man jedes Mal hilfreiche Tipps vom Champion persönlich bekommt. Für Motorsport-Fans ist der Modus aber auch ohne wirkliche Story ein absolutes Muss.

Zwischen Nostalgie und Wettkampf – The Rossi Experience

Für gesunde Abwechslung bietet das Spiel verschiedene Modi wie zum Beispiel die Monza Rallye.

Für gesunde Abwechslung bietet das Spiel verschiedene Modi wie zum Beispiel die Monza Rallye. Milestone

Neben dem Karriere-Modus gibt es in dem Spiel aber noch weitere Modi, wie beispielsweise "The Rossi Experience". Fans können hier noch einmal die letzten 20 Jahre von Rossis Karriere nacherleben und sich in verschiedenen Challenges beweisen. Zusätzlich gibt es einen Modus, in dem Spieler die persönlichen Bestzeiten von Rossi selber schlagen können. Wem das aber zu langweilig ist, kann sich auch im Multiplayer, im Drift-Modus oder bei der Monza Rallye austoben. Hier bietet das Spiel umfangreiche Möglichkeiten und sorgt so für genügend Abwechslung.

Wie wichtig ist Realismus?

Nur an der Steuerung hapert es im Spiel ganz schön. Im Interview mit Red Bull erzählte Lead Designer Andrea Basilio, dass mit Valentino Rossi – The Game auch die Physik des Spiels verbessert wurde. Rossi persönlich habe sogar mit daran gearbeitet. Jedoch ist die Steuerung unglaublich sensibel und nur hart zu meistern. Was für einige als Herausforderung gesehen wird, schreckt vor allem Anfänger ab. Milestone versucht zwar die Spieler in kleinen Schritten an die Steuerung heranzuführen, in dem der Karrieremodus mit 125ccm-Maschinen startet, jedoch ist auch in dieser Geschwindigkeitsklasse die Steuerung noch immer erbarmungslos. Mal abgesehen von der Hürde gegenüber Einsteigern, wäre die Sensibilität kein Problem, wenn zumindest der Rest des Spiels auch Wert auf physikalische Richtigkeit legen würde. Jedoch sind zum Beispiel Unfälle nur unglaublich schwer zu provozieren. Ein reales Kollisionssystem gibt es in dieser Hinsicht nicht. Man muss erst senkrecht in einen Gegner fahren, um überhaupt vom Motorrad zu fallen. Zwischen den einzelnen Aspekten des Spiels liegt eine hohe Diskrepanz der physikalischen Korrektheit, was von den Entwicklern gewollt schien. Dennoch wäre hier eine einheitliche Lösung besser gewesen.

Auf fast originalgetreuen Strecken wie der "Autodromo Internazionale del Mugello" können Spieler so richtig Gas geben.

Auf fast originalgetreuen Strecken wie der "Autodromo Internazionale del Mugello" können Spieler so richtig Gas geben. Milestone

Insgesamt überzeugt das Spiel mit interessanten Modi, einer mittelmäßigen Grafik und detailgetreuen Strecken aus dem echten Leben. Auch Rossis hauseigene Ranch in das Spiel zu implementieren, ist eine erfrischende Idee. Nur leider muss das Spiel deutlich Punkte bei der Steuerung lassen, da diese hypersensibel ist, physikalisch nicht zum Rest passt und vor allem für Einsteiger ein großes Hindernis darstellt. Das Spiel ist seit dem 16. Juni 2016 für den PC, die PlayStation 4 und die Xbox One erhältlich.

Kristin Banse