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NGL Gruppenphase: Wer enttäuschte, wer überraschte?

Ein Rückblick

NGL Gruppenphase: Wer enttäuschte, wer überraschte?

Aus den zehn Teilnehmern der NGL Championship haben sich acht für die Playoffs qualifiziert.

Aus den zehn Teilnehmern der NGL Championship haben sich acht für die Playoffs qualifiziert. kicker eSport

Der Mann der Saison ist und bleibt Dominik 'Schwenker1991' Schwenk. Ungeschlagen ist er, der Ligaprimus. Seine Leistung überraschte wohl alle Teilnehmer des Wettbewerbs. Dabei kam der Saarländer aus dem Nichts. Über die Wildcard qualifizierte er sich für das Teilnehmerfeld. Die ersten Spiele der NGL absolvierte er noch für sein altes Team SFD Gaming, doch der Erfolg erzeugte Interesse an Schwenk.

Anfang August wurde der Wechsel zum neuen Arbeitgeber Origin of Power bekanntgegeben. Seine Siegesserie hielt auch im neuen Dress an. "Es war das erste Mal, dass ich dabei war und in so einer überragenden Liga gespielt habe. Ich hab mich selbst damit überrascht, dass ich so aufspiele", blickte er für uns zurück.

„'Schwenker1991' hat die Liga wirklich an die Wand gespielt“

Dem pflichtete auch Marcus 'Marcuzo' Jörgensen von Bröndby IF bei: "Er hat die Liga wirklich an die Wand gespielt und diverse wichtige Siege geholt. Es ist schade, dass ich in den ersten Spielen auf ihn traf, da mein Team zu dem Zeitpunkt noch nicht so gut aufgestellt war. Dennoch hat er mich positiv überrascht."

Am anderen Ende der Rangliste mit dem umgekehrten Sieg-Niederlagen-Verhältnis landete Legia Warschaus Michal 'Sroka' Srokosz. Mit Blick auf die absolvierten Matches resümierte er: "Natürlich ist es ein starker Wettkampf, aber ich hatte auch ein paar unglückliche Matches." Ein wenig überrascht über das Abschneiden des Polen war auch sein Konkurrent Benedikt 'Salz0r' Saltzer vom VfL Wolfsburg: "Ich hätte nicht erwartet, dass er alle Spiele verliert. Beim Warschau-Cup habe ich schon gegen ihn gespielt. Da hat man gemerkt, dass er ein junger, noch unerfahrener Spieler ist, aber spielerisch einiges auf dem Kasten hat." Zwei oder drei Siege seien ihm zuzutrauen gewesen. So verabschiedete sich der Pole aber ohne einen Punkterfolg aus der NGL-Debütsaison.

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Der scheidende Spanier

Negativ aufgefallen ist David 'DAVIDSP' Soriano. Der Spanier ging für den FC Valencia an den Start. Doch bereits am siebten Spieltag trat er nicht zum Spiel gegen Ajax Amsterdam an. Eine öffentliche Erklärung gab es damals nicht, die Serie ging am grünen Tisch mit 2:0 an die Niederlande. Am letzten Spieltag ging es dann für ihn ins Match gegen Luca 'LuBo' Boller vom FC Basel, der Sieger sollte in die Playoffs einziehen.

Doch 'DAVIDSP' erschien erneut nicht. Auf Nachfrage erfuhren wir vom Management, dass er sich einen Tag vor dem Basel-Spiel entschieden hat, seinen Vertrag nicht weiter zu erfüllen und den FC Valencia zu verlassen. Ein unrühmlicher Abgang und sicherlich der Flop der bisherigen Spielzeit.

In der Vorrunde gab es auch einige FIFA-eigene-Probleme mit denen viele der Profis zu kämpfen hatten. Wolfsburgs 'Salz0r' hatte nach eigener Aussage immer wieder Verbindungsprobleme bei den Partien. Für die PlayStation-4-Spieler wie 'LuBo' und 'Marcuzo' war die Xbox One eine Umstellung, die gemeistert werden wollte. Gerade der Bröndby-Mann habe wegen seiner geringen PS4-Spielzeit zunächst mit wenigen Coins im FUT-Modus spielen müssen. Am Ende half ihm das aber immens: Er hatte im Grand Final das FICWC durch seine gewonnene Erfahrung einen Vorteil auf der Auswärts-Xbox und wurde Klubweltmeister. Die Veteranen hatten dennoch die Nase vorn: Auf den ersten beiden Plätzen der Liga rangieren mit Schwenk und Dani 'Ajax AFC Dani' Hagebeuk zwei Stammspieler der Microsoft-Konsole.

Spannung vorprogrammiert

Spannend sollten die Playoffs auf jeden Fall werden. In der Endtabelle war zum Beispiel nur ein verlorenes Spiel das Zünglein an der Waage für Schalkes Tim 'Tim Latka' Schwartmann, der nun ins Lower Bracket abrutschte und so bei der ersten Niederlage in der nächsten Runde ausscheiden kann. Ein Beweis dafür, dass sich die Ausgeglichenheit des Teilnehmerfeldes bewährt hat und der Zuschauer hochklassiges FIFA in den Entscheidungsspielen erwarten darf.

Hauke van Göns