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StarCraft: Legacy of the Void-Beta im Test!

Erste Eindrücke des neuen Spiels

StarCraft: Legacy of the Void-Beta im Test!

Die Beta-Version im Test: kicker eSport hat StarCraft: Legacy of the Void angespielt.

Die Beta-Version im Test: kicker eSport hat StarCraft: Legacy of the Void angespielt. kicker eSport

Blizzard riskiert viel mit der kommenden Erweiterung. Die größte Veränderung ist die neue Wirtschaft, um die sich in SC2 alles dreht. Zunächst startet jeder Spieler mit zwölf statt den bisherigen sechs Arbeitern. Das heißt, dass die Spiele schneller an Fahrt aufnehmen und von Beginn an eine andere Dynamik zu spüren ist. Schließlich startet man mit einer besseren Besatzung für eine solidere Ökonomie, um schneller in Produktionsgebäude zu investieren. Eine weitere Veränderung ist die Anzahl der Ressourcen, die ein Mineralienfeld besitzt. Zuvor hatten die acht Felder jeweils 1500 Mineralien. Nun beherbergen die Hälfte davon 750 Ressourcen. Das führt dazu, dass Spieler schneller expandieren müssen, also mehr Basen bauen, weil ihre Mineralien schneller abgeerntet sind.

Eine Anpassung, die das Spiel noch dynamischer und ansehnlicher, aber auch schwerer macht. Außerdem eliminiert es die sogenannten Deathballs, die seit dem Beginn von StarCraft II ein großes Problem darstellen. Mit Deathballs sind im Fachjargon große Armeen gemeint, die nur schwer zu schlagen sind. Oftmals finden bloß wenige Kämpfe zwischen zwei Armeen statt und das Spiel nimmt ein abruptes Ende. Was die Community allerdings fordert, sind viele kleinere Kämpfe mit weniger Einheiten, um die Spannung hochzuhalten.

„Es fühlt sich so an wie damals StarCraft:Broodwar“, meint eSport-Profi Chris 'HuK' Loranger vom Team Evil Genuises. Auch andere bekannte Persönlichkeiten erkannten die Parallelen zwischen StarCraft II und seinem glorreichen Vorgänger. Allerdings scheinen die Terraner- und Zerg- gewisse Vorteile gegenüber den Protoss-Spielern zu haben. Letztere Fraktion kann aufgrund ihrer teuren Einheiten und ihrem Mangel an Mobilität nur schwer seine Basen verteidigen. Das bestätigte auch Senior Game Designer David Kim. Allerdings sei es noch zu früh, um abschließend zu urteilen.

Neue Spielzeuge für Protoss, Zerg und Terraner

Neue Einheiten bieten Raum für Kreativität und werden bis zum Umfallen von den Beta-Testern ausprobiert. Neu im Protoss-Arsenal sind der Adept und der Disruptor. Der Adept nutzt seine Transferfähigkeit, um sich an nahegelegene Positionen zu teleportieren. Dafür sendet das neue Schmuckstück eine Kopie aus, die unabhängig gesteuert wird. Nach einer bestimmten Dauer teleportiert sich dann der Adept zu der Position der Kopie. Derzeit verzichten Spieler aufgrund des langsamen Angriffs eher auf die Dienste dieser Einheit.
Der Disruptor ist derweil für viele Protoss-Spieler ein Highlight und so gut wie in jedem Match derzeit vertreten. Dieser ist nach Aktivierung seiner Fähigkeit unverwundbar und sorgt nach einer Abklingzeit für großen Flächenschaden. Passt der Kontrahent nicht auf, kann seine ganze Armee dem Boden gleichgemacht werden. Reagiert der Gegner allerdings und teilt seine Einheiten in mehrere Gruppen auf, gibt es nur wenig Schaden.

Neues Spielzeug für Zerg-Spieler: Der Ravager.

Neues Spielzeug für Zerg-Spieler: Der Ravager. kicker esport

Die Terraner haben mit dem Cyclone bisher nur eine neue Einheit. Dieser erfasst aus der Bewegung heraus eine Einheit und fügt ihr dann massiven Schaden zu. Das volle Potential des Cyclones auszuschöpfen und geschickt auf ihn zu reagieren, erfordert gute Einheiten-Kontrolle. Eine weitere Einheit für Terraner soll laut Entwickler David Kim aber noch folgen.

Die Änderungen für die Zerg-Fraktion fallen hingegen um einiges üppiger aus. Eine neue Einheit ist der Lurker. Eingefleischte Strategie-Veteranen kennen ihn aus dem Vorgänger StarCraft: Broodwar. Dieser entwickelt sich aus dem Hydralisken und verteilt, wenn er eingegraben ist, massiven Flächenschaden. Neu im Schwarm ist auch der Ravager. Dieser wird aus der Roach-Einheit erstellt. Er ist zwar stärker als die Roach, jedoch hängt seine Effektivität wegen seiner aktivierten Fähigkeit und der Einheiten-Kontrolle des Spielers ab und ist ein Flächenangriff, der mit kurzer Verzögerung auftrifft.
Ob manche Einheiten oder Fähigkeiten zu stark sind, kann zu diesem Zeitpunkt nicht eindeutig bestimmt werden. Heiß diskutiert werden derzeit vor allem der Cyclone, Ravager und Disruptor. Alle drei teilen massiven Schaden aus und können Spiele fast im Alleingang entscheiden.

Neuer Spielmodus

StarCraft ist für viele Neulinge ein schwieriges Unterfangen. Um dem gegen zu wirken, haben die Entwickler den sogenannten Archon Modus eingeführt. Dieser ermöglicht es mehreren Spieler, eine der Rassen gemeinsam zu spielen. So kann einer das Steuern der Einheiten übernehmen und sein Compagnon das Aufbauen von Gebäuden und der Ökonomie. Ein gelungener Modus, der unglaublich viel Spielspaß bringt. StarCraft wird dadurch zu einem legitimen Teamspiel. Stimmt die Chemie zwischen den Partnern, gibt es das ganze Spiel über endlos Action. Spielkritiker und Inhaber des koreanischen StarCraft II-Teams Axiom, John 'TotalBiscuit' Bain, schwärmt von dem neuen Spielmodus: „Ich denke, der Archon Modus ist die Antwort auf StarCrafts Lernprozess. Die Möglichkeiten für das Coaching und Einsteiger sind enorm.“

Schritt in die richtige Richtung

Kann StarCraft wieder einer der größten eSport-Titel werden? Das fragen sich viele Fans des einstigen eSport-Riesen. Auf Legacy of the Void ruhen jedenfalls derzeit alle Hoffnungen. Der Titel wird aufgrund vieler Änderungen wie etwa der Ökonomie noch komplizierter. Micro Management, also das Kontrollieren der Einheiten, wird ein noch wichtiger Faktor als bisher. Das heißt nicht, dass Anfänger aufgeschmissen sind. Ein erfolgreicher Spagat zwischen anspruchsvollem Gameplay und Einsteigerfreundlichkeit scheint nun ein realistisches Ziel zu sein. Der neue Archon Modus bietet einen perfekten Einstand in das komplizierte StarCraft-Universum. Blizzard zeigt sich sehr kooperationsbereit und möchte gemeinsam mit der Community das beste StarCraft aller Zeiten kreieren. Es scheint, man ist auf einem guten Weg.

Lars Becker

Erste Einblicke in das neue StarCraft: Legacy of the Void!