Der erste F1-Teil erschien 2009 auf der Wii, PSP und später auch für Apples Betriebssystem iOS. Erst im Folgejahr schaffte die Serie den Sprung auf die etablierten Konsolen PS3 und Xbox 360, sowie den PC. Seitdem erscheint die Serie jährlich und feiert mit F1 2014 nun ihren Abschied von den alten Konsolen. F1 2015 soll bereits im nächsten Frühjahr erscheinen und das erste Formel 1-Spiel für die neuen Konsolen Xbox One und PlayStation 4 werden. Bisher konnte der Entwickler Codemasters in jedem Jahr mit der Implementierung eines oder mehrerer großer Features werben. Highlights waren die klassischen Rennwagen und Strecken der 80er- und 90er-Jahre im letzten Teil F1 2013. In diesem Jahr vermisst man allerdings die absolute Innovation.
Was ist 2014 neu im Spiel?
In erster Linie ist die grafische Präsentation der neuen Rennwagen Hauptbestandteil vom neuen Titel. Insbesondere durch die regelbedingten Chassis-Änderungen, deren Konsequenzen komplett veränderte Wagenfronten bei allen Teams sind, hatte Codemasters viel Arbeit. Letztendlich ist dies aber nur die korrekte Abbildung der sportlichen Veränderungen, mit denen aber auch andere Entwicklerstudios in unterschiedlichen Sportarten Mehraufwand haben. Außerdem wird das gleiche Grafikgerüst, die EGO Engine 3.0, benutzt, die bereits für F1 2013, Grid 2 und Grid Autosport eingesetzt wurde. Das entspricht einer Laufzeit von ungefähr zwei Jahren. Für den kommen F1 Titel soll allerdings eine komplett neue 4.0-Version der Engine entwickelt werden.
Die Nasen der neuen Formel 1-Saison wurden natürlich auch im Spiel nachgebaut. Codemasters
Eine weitere Neuerung ist der Sound – dieser musste zwangsläufig grunderneuert werden, da die reale Königsklasse des Motorsports in diesem Jahr auf neue Motoren umgestiegen ist: Von acht auf sechs Zylinder. Als Kompensation dient eine neue Turbo-Einheit und deutlich mehr elektrische Energie, welche über Rückgewinnung erzeugt wird. Die Motoren klingen dadurch deutlich leiser und höher. Im Spiel ist dies besonders ungewohnt, da die Kameraperspektive in vielen Fällen näher am Antrieb ist und er dadurch deutlich besser hörbar ist. Fans der Serie müssen sich also vorerst an einen höheren Motorensound gewöhnen, der leider nicht mehr viel vom Charme der ursprünglichen Turbo-Ära der späten 70er hat.
Modi-Vielfalt & Multiplayer
Neben der klassischen Karriere, die sich erstmals in drei verschiedenen Längen unterteilen lässt, gibt es zwar einige Alternativen, allerdings finden wir auch hier keine Neuheit. Eine gelungene Abwechslung sind der Szenario-Mode und die Season-Challenge aber dennoch. Sie lockern das Spielgeschehen durch kleine Aufgaben und Rennsituationen spürbar auf. Obwohl gerade die F1-Titel durch genaue Vergleichswerte und das Fehlen von KI-Einflüssen, prädestiniert für das kompetitive Spielen sind, fehlt aber der richtige Fortschritt.
Der Multiplayer, der wahlweise zu zweit an der gleichen Konsole oder im gleichen Netzwerk an unterschiedlichen Geräten, aber natürlich auch online spielbar ist, liefert einen gewohnt guten Umfang. Die Ambitionen, die Luke Spring, Community Manager bei Codemasters, im Gespräch mit kicker eSport verkündete, sind noch nicht zu finden.
"Wir wollen den eSport näher erkunden", sagte er im Interview.
Fazit der kicker eSport-Redaktion
F1 2014 bietet einen erneuten Rundumschlag der virtuellen Rennsport-Königsklasse an. Die realen Veränderungen sind sehr gut umgesetzt und optisch schöpft das Spiel die komplette Leistung der PlayStation 3 und Xbox 360 voll aus. Wirkliche Neuerungen vermisst man in diesem Jahr aber stärker denn je. Insbesondere mit dem Hinblick auf das nahende F1 2015, welches schon zu Beginn der Saison 2015 erschein soll, könnten viele Fans enttäuscht sein. Der nächste Titel soll vor allem durch stetige Updates immer aktuell bleiben, was die bisherigen F1-Spiele leider nicht liefern konnten. Gerade PlayStation-Fans, denen es aktuell auf der Sony Konsole an Racing-Titeln mangelt, sei F1 2014 ans Herz gelegt. Aber auch Formel 1-Fans können sofort zugreifen – Codemasters liefert ein technisch sauberes Spiel ab, bei dem die absolute Innovation leider auf der Strecke bleibt.