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Hearthstone: NM-Debütant kritisiert Vorgänger

"Wie Deutschland gegen Mexiko gucken"

Hearthstone: NM-Debütant kritisiert Vorgänger

'Bunnyhoppor' äußert Kritik am letztjährigen Nationalteam Deutschlands.

'Bunnyhoppor' äußert Kritik am letztjährigen Nationalteam Deutschlands. Blizzard

Enttäuschung: Dieses Wort spiegelt Raphael 'Bunnyhoppor' Peltzers Gefühlslage wieder, wenn es um die Leistung der deutschen Hearthstone-Nationalmannschaft bei den Global Games 2017 geht. Das Team gewann gerade einmal eines von fünf Spielen und schied als Gruppenletzter aus.

Kritik ist dementsprechend angebracht, wenn 'Bunnyhoppor' sagt: "Es ist fast unmöglich, noch schlechter zu sein als beim letzten Mal." Ein Großteil der Frustration kommt daher, dass er selbst so gerne eingegriffen hätte, um Deutschland zum Sieg zu führen. "Man sah, wie sich das Elend vor den eigenen Augen abspielt, und konnte nichts daran ändern. Es war so, als würde man gerade Mexiko gegen Deutschland gucken."

Ohne Training kein Erfolg

Verdammt zur Tatenlosigkeit saß Peltzer zu Hause, während seine Landsmänner dem Turnieraus entgegensteuerten. Dabei stand auch er vor einem Jahr zur Wahl. Die Fans entschieden sich jedoch für die deutlich bekannteren Profis 'C4mlann', 'Lifecoach' und 'SuperJJ'. Und obwohl 'Lifecoach' zu der Zeit noch als einer der besten Hearthstone-Spieler Deutschlands galt, so glich die Wahl doch eher einem Popularitätswettbewerb.

Schon vor dem Turnier hatte es deswegen Stress rund um die Mannschaft gegeben. Das ging sogar so weit, dass Blizzard eingreifen musste und zwei Spieler aus der Mannschaft warf. Für die Stimmung innerhalb des Teams war das nicht hilfreich. Laut Torben 'Viper' Wahl, der im vergangenen Jahr aufgrund seiner Ranglistenpunkte ins Nationalteam berufen wurde und auch in diesem Jahr dabei ist, agierten die Spieler tatsächlich nicht als gute Einheit.

"Es sind ein paar üble Dinge passiert und um ehrlich zu sein haben wir uns weder richtig vorbereitet noch zusammen trainiert." Das ist jedoch entscheidend bei den Global Games, denn hier agiert ein Spieler nie allein. Die Teams dürfen sich während einer Begegnung ständig austauschen, was es umso wichtiger macht, dass auch die Chemie untereinander stimmt.

"Vier Freunde, die zusammenspielen"

Dafür, dass die deutsche Nationalmannschaft dieses Jahr erfolgreich ist, will 'Bunnyhoppor' sorgen. Selbstsicher sagte der Profi: "Wir sind vier Spieler, die aktiv und richtig gut Hearthstone spielen. Viel besser geht's kaum." Damit hat er nicht unrecht. Thomas 'Sintolol' Zimmer erreichte bei der Weltmeisterschaft im Januar die Top 8, Linh 'Seiko' Nguyen ist in der Rangliste dauerhaft unter den zehn besten Spielern der Welt zu finden und auch 'Viper' sowie 'Bunnyhoppor' bewiesen sich erst kürzlich auf der ganz großen Bühne.

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Beide Profis spielten sich bis ins Halbfinale der Summer Championship vor, wobei 'Bunnyhoppor' sogar den Titel holte. Aber auch 'Viper' ist deutlich selbstbewusster bei seiner zweiten Teilnahme der Global Games. Grund dafür sind die Fans. "Jetzt weiß ich, dass die Community hinter mir steht und das fühlt sich großartig an." Zudem steht laut 'Viper' außer Frage, dass sich das Nationalteam gut miteinander versteht. "Wir sind im Grunde vier Freunde, die zusammenspielen und es bestehen keine Spannungen untereinander."

Wenige Tage vor dem Start der zweiten Global Games ist die deutsche Mannschaft also guter Dinge. Am 17. Juli geht es los. Dann können die Spieler auch mit ihrem Können überzeugen und vertraut man 'Bunnyhoppor', könnte das die Mannschaft weit tragen: "Ich traue uns die Qualifikation zur Blizzcon, sprich die Top 8, zu."

Christian Mittweg