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Overwatch: Bei Dallas Fuel brennt der Baum

Skandale und sportliche Krise werfen Texaner zurück

Overwatch: Bei Dallas Fuel brennt der Baum

Die Spieler von Dallas Fuel stehen wegen sportlicher Misserfolge und verbalen Entgleisungen unter Druck.

Die Spieler von Dallas Fuel stehen wegen sportlicher Misserfolge und verbalen Entgleisungen unter Druck. Blizzard

Auf dem Papier stellen die Texaner einen ordentlichen Kader, der im Vorfeld hoch gehandelt wurde. Die vorher unter der Flagge von EnVyUs spielende Mannschaft hat auf mehreren Turnieren ihre Qualitäten deutlich demonstriert. In der Overwatch League tritt das Team jedoch auf der Stelle.

Nach einem enttäuschenden 10. Platz in der Stage 1 hat sich Dallas auch in der zweiten Runde bislang lediglich um zwei Ränge verbessert. Zu wenig für ein Team mit einem solchen Aufgebot. Kürzlich gab es gegen San Francisco Shock eine herbe 0:3-Niederlage. „Ich alleine habe das Team zerstört“, schrieb Félix 'xQc' Lengyel auf Twitter, ohne zu erklären, was er genau meint. Kritik hagelt es ohnehin schon von allen Seiten, auch von den Fans.

Tank-Spieler Pongphob 'Mickie' Rattanasangchod macht sich Sorgen um sein Team und will die Schuld auf sich nehmen: „Es ist nicht die Schuld einer einzelnen Person. Hört auf, dem Coach oder einem bestimmten Spieler die Schuld zuzuschieben, aber wenn es euch glücklich macht, macht mich dafür verantwortlich.“

Viele Übertretungen

Dallas Fuel ist seit geraumer Zeit in der Krise. Immer wieder muss das Management auf die Eskapaden seiner Spieler reagieren. 'xQc' hatte während eines Livestreams einen offen homosexuellen Overwatch League-Profi schwulenfeindlich beleidigt. Der Kanadier wurde bereits von der Administration der Overwatch League für vier Spiele suspendiert und zu einer Geldstrafe von 2000 US-Dollar verdonnert. Dallas Fuel hatte ihn daraufhin für die verbleibenden Spiele in der ersten Runde nicht eingesetzt.

Jetzt kam heraus, dass auch Widowmaker-Ass Timo 'Taimou' Kettunen, der immer wieder durch Skandale auf sich aufmerksam macht, während einer Liveübertragung ebenfalls homophobe Aussagen getätigt hat. Für die gefallenen Worte hat sich der Finne entschuldigt. Das Management hat sich zu diesem Vorfall noch nicht geäußert und bisher noch keine Konsequenzen angekündigt.

Dafür hat die Teamführung den Kader mit Neuverpflichtungen verbessert. Vom Klassenkameraden London Spitfire kam zum Beispiel der koreanische DPS-Spieler Dong Jun 'Rascal' Kim. Eine neue Zusammenstellung der Mannschaft, eine Verbesserung des Zusammenspiels und des Verhaltens außerhalb des eSport ist angesichts der bisherigen Auftritte unerlässlich.

Lars Becker