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Facebook-Desaster - ESL entschuldigt sich für Genting

Streaming-Probleme angesprochen

Facebook-Desaster - ESL entschuldigt sich für Genting

Die ESL entschuldigt sich für den falschen Umgang mit Community-Streamern auf Twitch.

Die ESL entschuldigt sich für den falschen Umgang mit Community-Streamern auf Twitch. kicker eSport

Vor zwei Wochen gab die ESL bekannt, dass sich Facebook die exklusiven Streaming-Rechte an der ESL Pro League und ESL One-Turnierserie gesichert habe. Man wolle durch diesen Schritt neue Zuschauer erreichen, hieß es damals vonseiten des Veranstalters. Doch der Schritt schlug fehl. Neben geringen Zuschauerzahlen hatte die ESL mit technischen Problemen zu kämpfen. Zudem nutzten andere Streamer die Gelegenheit, um die Turnier-Begegnungen im Spiel-Client zu beobachten und ihrerseits mit eigenem Kommentar – und teilweise deutlich höheren Zuschauerzahlen – zu streamen. Laut CS:GO und Dota 2-Entwickler Valve ist dieses Recht den Spielern nicht zu nehmen, wenn sie nicht in wirtschaftlichem Interesse handeln. Dennoch beschuldigte die ESL zahlreiche Streamer eines Copyright-Verstoßes und ließ sie in Folge bannen oder abmahnen. Anstatt die Situation zu entschärfen, fachte das den Shitstorm aber nur weiter an.

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"Mehrfach falsch verhalten"

Zwei Tage nach der ESL One in Genting gab der Organisator nun eine Entschuldigung ab. Auf reddit schrieb 'ESLJohannes': "In den letzten Tagen haben wir uns mehrfach falsch verhalten. Mit dieser Stellungnahme möchten wir uns bei den eSport-Fans und betroffenen Community-Streamern entschuldigen." Die ESL gibt außerdem zu, dass sie nicht auf die anderen Streamer schauen und stattdessen den Fokus auf die eigenen Probleme hätten legen sollen. So heißt es weiter, dass man aus den Fehlern gelernt habe und nun nach vorne blicken wolle.

Fehltritt oder doch nur der nächste Schritt?

Der Vorfall wirft jedoch ein neues Problem auf. Ulrich Schulze von der ESL wies darauf hin, dass es neben dem International kaum noch Turniere geben wird, sollten Veranstalter wie die ESL kein Geld durch Übertragungsrechte einnehmen. Dota-Experte Alan 'Nahaz' Bester äußerte ebenfalls Bedenken, denn das durch den Verkauf dieser Rechte erwirtschaftete Geld sei die größte Einnahmequelle der Organisatoren. Die Veranstalter hoffen daher in Zukunft mehr Verständnis zu erhalten, wenn sie die exklusiven Übertragungsrechte an eine Seite wie Facebook verkaufen.

Christian Mittweg