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DreamHack Leipzig: Deutsche Spieler ohne Titelglück

eSport-Wettkämpfe auf der Messe in Leipzig

DreamHack Leipzig: Deutsche Spieler ohne Titelglück

Bei der WCS Leipzig konnte der Finne Joona 'Serral' Sotala wichtige Punkte für die Weltmeisterschaft gutmachen.

Bei der WCS Leipzig konnte der Finne Joona 'Serral' Sotala wichtige Punkte für die Weltmeisterschaft gutmachen. Blizzard

Für den deutschen StarCraft II-Spieler Tobias 'ShoWTimE' Sieber war es ein nahezu perfektes Wochenende, das nur noch durch den Titel der WCS Leipzig hätte übertroffen werden können. Das heimische Publikum war Sieber und seinen Fähigkeiten verfallen. Und er leistete ganze Arbeit, die Zuschauer angemessen zu vergüten. Besonders in der Defensive war Sieber eine Macht und ließ seine Gegner reihenweise verzweifeln. Nach einem enttäuschenden Jahr 2017 hat sich der Protoss-Spieler glänzend auf der großen Bühne zurückgemeldet.

Gut vorbereitet ins Finale

"Vom Skill her weiß ich, dass ich oben mitspielen kann, aber letztes Jahr lief es nicht so gut", sagte er gegenüber kicker eSport. "Aber ich habe mich gut gefühlt und gut vorbereitet." Und tatsächlich trat er in Leipzig ganz anders auf, als noch in der vergangenen Spielzeit. Doch im Finale gegen den stark aufspielenden Finnen Joona 'Serral' Sotala hatte selbst er große Schwierigkeiten. Sotala gelang das, was andere Spieler vor ihm vergebens versucht haben: Die Verteidigung von 'ShoWTimE' knacken. Dafür rannte er immer wieder an und lockte Sieber aus der Reserve. Nach einem 0:3-Rückstand gab 'ShoWTimE' trotzdem nicht auf und kam mit zwei Siegen wieder heran. 'Serral' machte dann allerdings den Sack zu, gewann mit 4:2 seinen ersten großen Titel und damit auch das Ticket zur BlizzCon im November.

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Auch insgesamt zeigten sich die deutschen StarCraft II-Spieler in guter Verfassung. Gabriel 'HeroMarine' Segat beeindruckte mit exzellenter Leistung in der Gruppenphase. Im Achtelfinale war dann allerdings gegen den US-Amerikaner Alex 'Neeb' Sunderhaft Schluss. "Ich glaube, ich hätte gewinnen können. Er hat nicht sonderlich gut gespielt, sondern ich eher schlecht." Hilfreich war zudem nicht, dass Protoss aus Sicht der meisten Profis derzeit besser mit den Karten klarkommen als Terraner-Spieler wie 'HeroMarine'. "Mit dem nächsten Patch wird das wieder ausgeglichener", ist sich Segat jedoch sicher.

Turniere jeglicher Art

Der Wettkampf in Leipzig ging aber noch über den traditionellen eSport hinaus. Die Turniere im Pokémon Sammelkarten- und Videospiel lockten mehr als 600 Teilnehmer zum Regional nach Leipzig. Und auch hier gewann ein deutscher Spieler Silber: Markus Stadter ging als Titelverteidiger ins Rennen, unterlag allerdings im Finale des Videospiels dem Italiener Flavio Del Pidio.

Bei der DH Open in Rocket League war das Team von Paris Saint-Germain siegreich.

Bei der DH Open in Rocket League war das Team von Paris Saint-Germain siegreich. PSG

In Rocket League gab es ebenfalls etwas zu holen: 20.000 US-Dollar warteten auf den Gewinner der DreamHack Leipzig Open. Der Titel ging hier an die Franzosen von Paris Saint-Germain, die im Halbfinale mit "Guess Who" die letzte deutsche Mannschaft aus dem Turnier kegelten und dann im Finale 4:3 über G2 Esports triumphierten.

Chaotisch ging es hingegen bei den PlayStation Masters zu: FIFA 18, Rocket League und GT Sport gab es hier zu verfolgen. Das PlayStation-Network machte allerdings Probleme, sodass es zu erheblichen Verspätungen kam. Das Finale in GT Sport musste sogar komplett abgebrochen werden. In FIFA konnte sich immerhin Sebastian 'Whoot' Hallerbach von den Bluejays durchsetzen, nachdem Nürnbergs Kai 'Hensoo' Hense sich bereits in der ersten Runde verabschiedete. 1Up esport White nahm den Titel in Rocket League mit nach Hause.

Kristin Banse/Lars Becker