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Deutscher Profi zur Hearthstone-WM: "Eine tolle Erfahrung"

'Sintolol' spricht über die Weltmeisterschaft

Deutscher Profi zur Hearthstone-WM: "Eine tolle Erfahrung"

'Sintolol' zeigte sich im Interview mit seiner Leistung zufrieden.

'Sintolol' zeigte sich im Interview mit seiner Leistung zufrieden. kicker eSport

In einem dramatischen fünften Spiel des Viertelfinales endete die Weltmeisterschaft für 'Sintolol'. Eine Enttäuschung für den ambitionierten deutschen Profi. Dennoch blickt er positiv auf das Turnier zurück: "Es war eine tolle Erfahrung. Top Acht ist generell kein schlechter Erfolg." Kein Wunder, immerhin war 'Sintolol' in der Vergangenheit noch nie bei einer WM dabei gewesen.

Mit seiner spielerischen Leistung ist der Profi dennoch nicht ganz zufrieden. Das läge zwar nicht an der Nervosität, 'Sintolol' gab jedoch zu: "Ich hatte eine kleine Barrikade im Kopf." Denn wie auch die anderen Spieler bei der WM unterstrichen: Hearthstone ist mental ziemlich anstrengend.

Als Spieler gilt es stets im Kopf zu haben, welche Karten im eigenen Deck verbleiben, welche Karten der Gegner ausspielen könnte und welche sich noch in seinem Deck befinden. "Das ist gar nicht so einfach", sagte auch 'Sintolol' und fügte hinzu: "Man darf sich keine Notizen machen, hat keine Software und auch kein Zettel und Stift. Wenn man dann Karten trackt, dann geht das schon stark auf den Kopf."

Wiedersehen in einem Jahr?

'Sintolol' umarmt seinen Viertelfinalgegner 'Fr0zen' nach dem Match.

'Sintolol' umarmt seinen Viertelfinalgegner 'Fr0zen' nach dem Match. Blizzard/Helena Kristiansson

Für seinen Viertelfinalgegner Frank 'Fr0zen' Zhang hatte der deutsche Profi nur Lob übrig: "Super Spieler, super Deck-Lineup. Ich habe kein Problem damit, dass er gegen mich gewonnen hat." Das soll aber nicht heißen, dass Zimmer nicht lieber selber ins Halbfinale eingezogen wäre.

Jetzt muss er ein Jahr warten, bis die nächste WM ansteht. Sein Plan für die WM-Quali steht jedenfalls schon fest. Er möchte erneut den Weg über das Last-Chance-Format gehen. Das bedeutet: Wenn er mehr Ranglistenpunkte sammelt als jeder andere Spieler in Europa, ist er automatisch bei der nächsten Weltmeisterschaft dabei.

Zum Thema:

Für viele andere Profis kommt dieser Weg nicht infrage. Zu anstrengend und nervenzehrend ist es jeden Monat, um die besten Ranglistenplätze zu kämpfen und bei kleinen Turnieren zusätzliche Punkte zu sammeln. Für 'Sintolol' ist das hingegen kein Problem. "Es macht mir einfach Spaß. Ich bin ein großer Ranglistenfan und auch die Open-Cups gefallen mir sehr. Zudem ist es bereits ein großer Erfolg, sich über das Last-Call-Format zu qualifizieren."

So gab er sich bereits einen Tag nach dem Aus hoch motiviert: "Ich werde es wieder versuchen und besser machen." Ganz im Gegensatz zum frischgebackenen Weltmeister Chen 'tom60229' Wei Lin, der nun erst einmal für ein paar Monate entspannen und die Füße hochlegen möchte.

Christian Mittweg