Deutschland hat ein Nachwuchsproblem. Darüber beschwert sich nicht nur die Politik seit Jahren, sondern auch die deutsche eSport-Szene. Videospiel-Talente aus unserem Land gibt es leider nur noch selten. Die ESL Meisterschaft bietet aber seit Jahren genau die richtige Plattform für angehende Profis. Talentierte Spieler können sich qualifizieren und gegen die Besten beweisen. Jedoch nahmen mehr Leute diese Turniere auf die leichte Schulter. Dies wurde vor allem in der vergangenen StarCraft-Saison deutlich. Die Teilnahme war nur sehr gering, der deutsche Vorzeige-Spieler Tobias 'ShoWTimE' Sieber ließ sich nur bei einem einzigen Cup blicken und war nicht einmal bei den Finals dabei. Seitdem wird die Relevanz des Turniers ständig in der Szene diskutiert.
Doch CS:GO-Profi Timo 'Spiidi' Richter sieht das etwas anders. Natürlich habe die ESL Meisterschaft bei seinem Team mousesports schon lange keine hohe Priorität mehr, trotzdem empfindet er das Turnier als wichtig. "Wenn Du ein Newcomer in der deutschen Szene bist, brauchst Du die ESL Meisterschaft!", erzählte er gegenüber kicker eSport. Noch nie sei es so einfach gewesen, sich der Welt zu präsentieren. "Als deutscher Spieler hilft es Dir einfach, eine Karriere aufzubauen. Das ist die Liga, in der die deutschen Teams ihre Spieler herholen und wo man sich beweisen kann. Das ist auf jeden Fall der Weg, den jeder deutsche Newcomer gehen sollte", betonte 'Spiidi'.
Zumindest in StarCraft II ist es dafür jetzt aber zu spät. Denn die vergangene Saison sollte auch die letzte sein. Ab sofort streicht die ESL Meisterschaft das Echtzeit-Strategiespiel aus dem Portfolio. Zumindest in FIFA, CS:GO und League of Legends haben Spieler noch die Chance, auf sich aufmerksam zu machen.
