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Dante sieht eSport als Sport

Anerkennung des eSport in Deutschland

Dante sieht eSport als Sport

Im Interview verriet uns Dante, Fußball-Profi vom VfL Wolfsburg, dass eSport aus seiner Sicht Sport ist.

Im Interview verriet uns Dante, Fußball-Profi vom VfL Wolfsburg, dass eSport aus seiner Sicht Sport ist. kicker eSport

Der eSport ist schon längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Ganze Stadien werden mit Zuschauern gefüllt und Preisgelder gehen in die Millionenhöhe. Sogar deutsche Fußballvereine wie der FC Schalke 04 und der VfL Wolfsburg haben eSportler unter Vertrag und springen somit auf den unaufhaltbaren Zug auf. Vor einer Hürde steht der eSport in Deutschland aber dennoch: Bisher ist dieser nämlich nicht als offizieller Sport anerkannt worden und der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) sieht noch zwei gravierende Probleme: Zum einen werden viele eSport-Titel, wie Counter Strike, den ethischen Vorstellungen des Komitees nicht gerecht. Zum anderen ist eSport eine nicht motorische Tätigkeit und kann somit nicht aufgenommen werden. Bereits in der Vergangenheit hatten andere Sportarten mit derlei Problemen zu kämpfen. Der Dart-Verband musste ganze 20 Jahre auf seine Anerkennung warten. Eine Akzeptanz hätte aber einige Vorteile im eSport. Von der finanziellen Unterstützung abgesehen, würde die Anerkennung auch der sozialen Stellung helfen. Noch viel wichtiger ist aber, dass Profi-Spieler die Möglichkeit hätten, ein Arbeitsvisum in Deutschland zu erhalten. Die eSportler kommen teilweise aus allen möglichen Teilen der Welt und haben öfters Probleme ihr Visa zu erhalten. Eine Anerkennung würde eSportler rechtlich gesehen zu Sportlern machen und ihnen somit ein Visum ermöglichen. Nicht selten kommt es vor, dass Teams auf Ersatzspieler zurückgreifen, oder sogar eine Turnier-Teilnahme ablehnen müssen, da nicht alle Spieler einreisen dürfen. Ein Problem, dass es nicht nur in Deutschland gibt.

Dante äußert sich positiv zum eSport

Profi-Fußballer Dante springt den eSportlern nun zur Hilfe. Im Interview mit kicker eSport vertrat er eindeutig die Meinung, dass eSport als Sport zu sehen ist. Vergleiche zog er vor allem zu den Aspekten Training und Wettbewerb. "Wie man lernen kann und wegen dem Wettbewerb" ist professionelles Videospielen als Sport anzusehen. Außerdem verglich er Overwatch noch mit dem Fußball: "In Overwatch gibt es auch eine Mannschaft und es gibt Personal, welches besser angreifen oder verteidigen kann, wie im Fußball." Dabei hat Dante durchaus Erfahrung mit Videospielen. "Call of Duty und einige Spiele für die Kinder" hat er neben den Fußballspielen FIFA und PES auch schon gespielt. Einige andere Länder werden Dante bei seinen Aussagen zustimmen. So haben unter anderem die Niederlande, Großbritannien und Südkorea bereits eSport-Verbände eingerichtet. Dantes Meinung wird zwar keinen direkten Umschwung bei diesem Thema hervorrufen, dennoch stärken solche Aussagen die Unterstützer des eSports und können vor allem auf sozialer Ebene für mehr Akzeptanz sorgen.

Anerkennung überhaupt noch notwendig?

zum Thema:

Der eSport entwickelt sich immer weiter. Die Zuschauerzahlen steigen und die gesamte Industrie um den eSport wächst. Eine Anerkennung wäre zwar schön, ein großes Problem wird es aber auch nicht geben, sollte diese ausbleiben. Auf die finanziellen Mittel der Länder ist man bei den großen eSport-Titeln auch nicht angewiesen und viele sehen den eSport jetzt schon als Mainstream. Außerdem ist die Akzeptanz von einer anderen Seite deutlich wichtiger und hat bereits begonnen: Die Wirtschaft sieht im eSport eine boomende Industrie und auch der amerikanische Fernsehsender ESPN beginnt zu investieren. Mit dem Einstieg großer Marken wird sich auch der eSport immer weiter entfalten können.

Bislang gibt es zwar immer wieder Meldungen über Visa- und Vertragsprobleme hinsichtlich der eSport-Anerkennung, allerdings ist dies oftmals nur ein kleines Hindernis, dessen Ursprung oftmals in mangelhafter Organisation liegt. Eine Barrierefreiheit ist zwar durchaus wünschenswert, wird für den großen eSport-Durchbruch aber nicht zwangsläufig nötig sein.

Christian Mittweg