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LoL, ESLM: Favoriten in den Playoffs, TTD Toybox raus

Die Underdogs kommen weiter

LoL, ESLM: Favoriten in den Playoffs, TTD Toybox raus

Auch die Mysterious Monkeys als amtierender Meister haben es in die Playoffs geschafft.

Auch die Mysterious Monkeys als amtierender Meister haben es in die Playoffs geschafft. ESL/Kai Kuczera

Update mit den Spielen vom Dienstag, Gruppe B:

Am Dienstag ging es mit der Gruppe B weiter. Dort kämpften unter anderem die Jungs von Mysterious Monkeys und EURONICS Gaming um einen Platz bei den Playoffs in Duisburg. Mysterious Monkeys (MM) hatte Blut geleckt. Schon in der vergangenen Saison nahmen sie mit einem 2:0 Sieg über TTD Toybox den Titel mit nach Hause. Das Ganze stellte sich letzten Endes als einfacher heraus wie gedacht. Im ersten Match sollten die Monkeys gegen PENTA Sports antreten. Die hatten den Platz aber aufgegeben und somit rückte LeiSuRe nach. Schon in der Championauswahl sah es gut für Mysterious Monkeys aus. Sie setzten mit Sivir und Ryze auf ein ausgeglichenes Team mit zwei starken Late Game-Champions. Schon von Minute eins an bauten sie Druck auf, holten direkt bei Minute zwei das First Blood und zwangen die gegnerische Midlane zurück.

Leon 'Lamabear' Krüger als Player of the Game

Leon 'Lamabear' Krüger ist der Jungler der Mysterious Monkeys und zeigte als Nidalee starke Lane-Präsenz. Er nervte die Gegner konstant und verschaffte seinen Teammitgliedern so einen riesigen Vorteil. Den gegnerischen Jungler hielt er früh aus dem Spiel. Schon nach 13 Minuten war MM 9.000 Gold vorne und beanspruchte vier Türme für sich. Das Blutbad ging bis zur 21. Minute, als MM den Nexus von LeiSuRe zerstörte. Währenddessen kämpften die zweiten Favoriten von EURONICS Gaming um den Einzug in die nächste Runde. Sie gewannen die Sommer-Saison der ESL Meisterschaft 2015 und wollten sich den Titel zurückholen. Die Cup-Phase verließen sie mit 315 Punkten und waren somit 145 Punkte vor dem zweitplatzierten TTD Toybox. Für EURONICS stand Vination eSports auf dem Plan. Mit einer soliden Kombination von Maokai, Kindred und Lissandra wählte sich EURONICS Gaming ins Spiel und schaffte den Einzug in die nächste Runde.

Das Duell der Giganten: EURONICS Gaming vs. Mysterious Monkeys

Als EURONICS Gaming gegen Vination gewann, wurde eins schnell klar: Jetzt wird es richtig spannend. EURONICS Gaming vs. Mysterious Monkeys - die vergangenen beiden Titelgewinner im direkten Duell. Oder wie es ein Sprecher von den Mysterious Monkeys sagte: "ESG mal wieder...der dauerhafte nervige Kieselstein in unserem Schuh." MM setzte auf eine solide Kombination, die an keinen speziellen Spielstil gebunden war. EURONICS Gaming hingegen wählte ein mobiles Team mit doppeltem Teleport. Durch besseren Farm und den Fokus auf Objekte wie zum Beispiel Türme baute EURONICS sich langsam einen Vorteil auf. Zusätzlich musste MM ständig defensiv bleiben, um nicht vom doppelten Teleport überrascht zu werden. Schon nach 17 Minuten hatte EURONICS Gaming gleich vier Türme in der Tasche und baute den Vorteil immer weiter aus. Als auch noch der gegnerische Carry Sander 'Kitty' Everink sich schlecht positionierte, nutzte EURONICS Gaming den fatalen Fehler aus und konnte so einen Inhibitor einreißen. Danach waren es nur noch wenige Minuten, bis EURONICS Gaming das Spiel für sich gewinnen konnte. Der amtierende Meister war besiegt – zumindest vorerst.

Im Lower Bracket kämpften so lange LeiSuRe und Vination ums Überleben. Vination wählte eine solide Kombination ohne große Schwächen: Für den Anfang des Spiels entschieden sie sich für LeBlanc, für die Mitte hatten sie einen starken Gragas, und falls alles schieflaufen würde, hatte das Team eine Tristana als Absicherung für das Late Game. Bis zur 25. Minute war das Spiel noch relativ ausgeglichen – obwohl Philipp 'tambostar' Tambornino schon eine 8/2 Statistik auf LeBlanc hatte. Langsam aber sicher schaffte Vination es, die Gegner unter Druck zu setzen und dank einigen guten Kämpfen konnten sie nach 42 Minuten den Sieg eintüten.

Mysterious Monkeys muss ums Überleben kämpfen

Im Lower Bracket mussten Vination und MM ums Überleben kämpfen. Der Gewinner bekam ein direktes Ticket zu den Playoffs, der Verlierer war raus. Die Jungs von Mysterious Monkeys wählten eine Strategie rund um ihren Carry Sander 'Kitty' Evernik als Kog'Maw. Erneut setzte das Team auf einen schnellen und aggressiven Spielstil. Auch Leon 'Lamabear' Krüger hatte viel damit zu tun. Er beanspruchte den gegnerischen Dschungel und konnte so eine offensive Spielweise seiner Kollegen garantieren. Vor allem der Midlaner Frederik 'noway4u' Hinteregger profitierte von dieser Spielweise und schaffte es, die gegnerische Mitte deutlich zu dominieren. Von der Angst, aus dem Turnier zu fliegen, war hier keine Spur. Vination machte viele kleine Fehler, die MM sofort zu bestrafen wusste. Nach 22 Minuten war der amtierende Meister 20.000 Gold vorne und sicherte sich so den Einzug in die Playoffs. Die Jungs wollen erneut den Titel und nach so einem Match haben sie bewiesen, dass sie auch die Chance dazu haben.

Die Spiele vom Montag, Gruppe A:

Wer darf sich über den LoL-Titel und den Pokal freuen?

Wer darf sich über den LoL-Titel und den Pokal freuen? ESL / Adela Sznajder

Direkt das erste Spiel versprach Spannung, denn es stand TTD Toybox gegen AtroX eSports, ehemals Lost in Rotation auf dem Plan. Die österreichischen Jungs von TTD sind eigentlich schon alte Hasen in der ESLM. Seit Jahren kämpfen sie um den Titel der ESL Meisterschaft – bisher aber ohne Erfolg. Zeitweilig spielten sie sogar unter der Flagge von Team Alternate. Immer wieder mussten sie sich aber gegen Teams wie n!faculty oder Mysterious Monkeys im Finale geschlagen geben. Dass das Sieg-Potential da ist, haben sie bewiesen. Jetzt war ihre erste Hürde in der Gruppe A das Ensemble von AtroX eSports.

Bei der Championauswahl wurde deutlich, was AtroX vorhatte. Sie entschieden sich bewusst für Azir und Kog'Maw – eine Kombination, die vor allem im späteren Spielverlauf stark ist. TTD reagierte mit einer starken Kombination für die Mitte des Spiels. Denn spätestens da mussten sie gewinnen, sonst wären ihre Gewinnchancen mit jeder Sekunde gesunken. Doch das Spiel lief nicht wie geplant: TTD Toybox machte einige gravierende Fehler, die AtroX sofort zu bestrafen wusste. Mit der Azir-Kog'Maw-Kombination hätte TTD auf einen schnellen Sieg spielen müssen, tatsächlich spielte das Team aber eher ruhig und ließ sich Zeit. Und auf einmal war die Sorge groß, denn das Horror-Szenario setzte ein: Das Spiel hatte die 40. Minute erreicht und AtroX mittlerweile einen 6.000 Gold-Vorteil. Gerade mal sieben Minuten ging das Spiel noch weiter, bis der Nexus von TTD zerstört wurde – die Favoriten landeten auf einmal im Lower Bracket. Für die Jungs von AtroX war das eine riesige Erleichterung. Sie kämpften sich durch die Swiss Cups und die ESL Meisterschaft Cups bis in die Gruppen-Phase und schlugen jetzt die klaren Favoriten. Ein langer Weg, der sich also lohnte.

Währenddessen kämpften EYES ON U und ESC Gaming um den Einzug in die zweite Runde. Auch EYES ON U schlug sich durch die Swiss Cups und die normalen Meisterschaftscups. Jetzt konnten sie sich gegen ESC beweisen – und gewannen.

Die Jungs von TTD mussten also gegen ESC Gaming um die Eliminierung kämpfen. Schon in der Championauswahl sah es gut für die Vizemeister aus. TTD spielte seine Stärken aus, wählte eine ausgeglichene Teamkombination und konnte sich so vor dem Aus bewahren. ESC unterlag deutlich und flog aus dem Spiel. Für TTD war also erst einmal aufatmen angesagt. EYES ON U hingegen spielte sehr konstant gegen AtroX eSports. Mit den drei äußerst starken Champions Lucian, Alistar und Lissandra katapultierten sie ihren Gegner ins Lower Bracket und schafften so als erstes Team den Einzug in die Playoffs nach Duisburg.

Für TTD Toybox war das ein Schock: Sie mussten erneut gegen AtroX spielen, und diesmal ging es um alles oder nichts. Mit nur einem einzigen Sieg würden sie es ebenfalls in die Playoffs nach Duisburg schaffen. Wenn nicht, wären sie raus. Um das Desaster aus dem ersten Spiel zu vermeiden, sicherte sich TTD sofort Azir und diese Entscheidung stellte sich zunächst auch als richtig heraus. Das Team baute langsam Druck auf und bestrafte die Fehler der Gegner. Doch bereits nach 20 Minuten war der Goldvorteil für AtroX zu enorm. Kevin 'LordKevko' Zuber baute seinen Vorteil auf LeBlanc extrem schnell aus, und als TTD dann nach 26 Minuten der Baron geklaut wurde, war das Spiel besiegelt. AtroX gewann erneut gegen die Österreicher und konnte sich so einen Platz in Duisburg sichern. Der Traum vom Titel platzte für TTD dagegen bereits in der Gruppenphase.

Weiter geht es mit der ESLM am 08. Mai in Duisburg. Dort kämpfen dann Mysterious Monkeys, EURONICS Gaming, AtroX eSports und EYES ON U um den deutschen Meistertitel.

Kristin Banse