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Mobile Boom - EA und Blizzard haben das Nachsehen

Milliarden-Umsatz durch Handyspiele

Mobile Boom - EA und Blizzard haben das Nachsehen

Die Einnahmen von EA und Activision Blizzard verblassen im Vergleich zu Tencents Mobile Games.

Die Einnahmen von EA und Activision Blizzard verblassen im Vergleich zu Tencents Mobile Games. kicker eSport

2,75 Milliarden US-Dollar hat Tencent im dritten Quartal von 2017 durch Mobile Games eingenommen. Diese Zahl bedeutet selbst für den chinesischen Internetgiganten einen riesigen Fortschritt. Denn im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Anstieg von 84 Prozent. Zugpferd dieser enormen Erhöhung sind die MOBA und Action-Titel des Konzerns. Honour of Kings, welches hierzulande unter dem Namen Arena of Valor bekannt ist, Contra Return, Legacy TLBB Mobile und Legend of XuanYuan Mobile sind außerhalb des asiatischen Raums für kaum jemanden ein Begriff, bei Tencent gehören sie jedoch zu den Erfolgstiteln und bilden eine wichtige Einnahmequelle.

Mobile Games stechen EA und Activision Blizzard aus

Electronic Arts hat im vergangenen Quartal 959 Millionen US-Dollar umgesetzt, bei Activision Blizzard waren es knapp über 1,6 Milliarden US-Dollar. Darunter fallen alle Titel der beiden Entwickler, doch auch Abonnements und Mikrotransaktionen sind enthalten - ob Packs in FIFA Ultimate Team, ein Abonnement von World of Warcraft oder der Kauf eines neuen Spiels, wie Madden NFL 18. Sogar zusammengenommen kommen die beiden Videospiel-Hersteller nicht an die Zahlen der Mobile Games von Tencent ran. Es ist daher nicht weiter überraschend, dass der chinesische Konzern im Finanzbericht des Quartals die Absichten äußert, weiter in diesen Sektor zu investieren. Dabei setzt Tencent auf Diversifizierung. Zu den Rollenspielen, MOBAs, Sportspielen und Action-Titeln, sollen schon bald der Survival-Shooter Glorious Missions sowie eine neue Version des Hit-Spiels Crossfire hinzukommen.

Handyspiele auch für EA interessant

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EA und Tencent haben sogar schon an einem Spiel zusammengearbeitet. FIFA Online 3 hieß der Ableger, der als Mobile-Game, aber auch PC-Spiel angeboten wurde. Beim neuen FIFA Mobile spielt Tencent dagegen keine Rolle. Für große Gewinne konnte das Handyspiel aber ebenfalls noch nicht sorgen. Im letzten Quartal verbuchte EA 150 Millionen US-Dollar mit ihren Mobile Games. Wobei neben FIFA, auch Madden Online und Star Wars Galaxy of Heroes im Mittelpunkt standen. Die Fußballsimulation fürs Handy erhielt diesen September ein großes Update, um die zweite Saison des Spiels einzuleiten.

Ein passendes Statement dazu lieferte EA CEO Andrew Wilson: "Wir haben erwartet, dass es aufgrund der globalen Community und den Feinheiten des Fußballs einige Zeit kosten würde, das Spiel anzupassen." Gleichzeitig betonte Wilson, wie wichtig der Markt für EA ist: "Es ist für uns ein langfristiger Plan. Fußball ist die größte Sportart der Welt und auf Mobilgeräten gibt es mehr Spieler, als auf jeder anderen Plattform. Deswegen glauben wir an das globale Potenzial." EA will dann auch den chinesischen Markt erobern, wie Vizepräsident Blake J. Jorgensen mitteilte: "An Orten wie China, wo wir wahrscheinlich nie einen Markt für Konsolen aufbauen werden, wächst die Branche für Mobil Games. Unsere Hoffnung ist es daher, dass FIFA auf Mobilgeräten ein großer Markt für uns wird."

Christian Mittweg