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"eSport ist Sport vor dem Bildschirm"

Uniprofessor spricht sich für eSport aus

"eSport ist Sport vor dem Bildschirm"

Beschäftigt sich schon lange mit eSport: Uniprofessor Prof. Dr. Ingo Froböse.

Beschäftigt sich schon lange mit eSport: Uniprofessor Prof. Dr. Ingo Froböse. kicker eSport

"Wenn ich meine Studenten frage, dann war es ganz klar, dass es irgendwann mal so kommen würde. Denn ganz viele meiner Studierenden spielen natürlich," für Ingo Froböse ist der eSport zum Alltagsthema geworden. Bereits seit fünf Jahren beschäftigt sich der Uniprofessor und Sportwissenschaftler nun schon mit dem neumodischen Thema. So lange forscht er bereits zusammen mit seinen Studenten, um herauszufinden, was eigentlich hinter eSport steckt. "Wir haben jetzt schon ein kleines Forschungsprojekt in Form eines Seminars mit den Studierenden eingerichtet, wo wir uns mit unterschiedlichen Facetten der Belastung von Spielern auseinandersetzen", verrät Froböse über die sein Programm an der Sporthochschule Köln.

"Anstrengend was mentale und feinmotorische Fähigkeiten betrifft"

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Als Wissenschaftler beschäftigt er sich aber nicht mit den Mechaniken und Strategien im Spiel. Froböse interessiert, wie sich die Körper der Spieler während einer Partie verhalten: "Wir haben ganz viele körperliche Reaktionen zu erwarten. Es ist sehr dynamisch, aber vor allem hoch kompetitiv und dementsprechend auch sehr anstrengend, was mentale und feinmotorische Fähigkeiten betrifft."

Deswegen kommt der der Sportwissenschaftler auch zu dem Schluss, dass "es Sinn ergibt Fitness, Gesundheit und eSport zu kombinieren." Der Sportwissenschaftler sieht ein unglaubliches Forschungspotenzial und geht deswegen begeistert von Tag zu Tag neuen Facetten des eSport nach. Auch zu dem umstrittenen Thema, ob eSport ein Sport ist, bezieht Froböse eine klare Stellung: "Wir haben hier eine Wettkampfsituation, wie wir sie auch in vielen anderen Sportarten erkennen können. Das bedeutet, eSport ist Sport vor dem Bildschirm."

Trotz seiner Begeisterung gibt es aber immer noch Zweifler, die dem Thema eSport skeptisch gegenüberstehen. Für Froböse ist das nur natürlich: "Viele Menschen sind durch Unwissenheit geprägt und müssen erstmal damit konfrontiert werden, um es zu verstehen. Das bedeutet für uns, dass wir es mehr an die Menschen herantragen müssen. Dann wird es sich irgendwann vollkommen in der Gesellschaft etablieren."

Christian Mittweg