Spieltag

LoL: Die eSports-Spieler von PSG im Einzelcheck

Franzosen peilen den Aufstieg an

LoL: Die eSports-Spieler von PSG im Einzelcheck

'sprattel', 'Steve', 'Blanc', 'Pilot' und 'Kirei' (v.l.n.r.) streben mit PSG den Aufstieg in die LCS an.

'sprattel', 'Steve', 'Blanc', 'Pilot' und 'Kirei' (v.l.n.r.) streben mit PSG den Aufstieg in die LCS an. Paris Saint-Germain eSports

Etienne 'Steve' Michels (Toplaner):

Bereits seit 2013 spielt 'Steve' in der Amateurszene. Sein Debüt auf der LCS-Bühne gab er aber erst vor zwei Jahren bei ROCCAT. Von den Gegnern wurde er als Schwachstelle ausgemacht und konnte zuerst nicht überzeugen. Je länger die Saison lief, desto sicherer wurde auch 'Steve', am Ende stand das Team auf dem fünften Platz. Als einer der schwächeren Spieler in der Mannschaft trennte sich ROCCAT von dem Franzosen, der bei Elements ein neues Zuhause fand. Während er immer besser wurde und sich zu einem soliden Toplaner entwickelte, entging das Team aber nur knapp der Relegation. Auch in der letzten Saison beim FC Schalke 04 Esports setzte sich dieses Muster fort. Individuelle Leistungssteigerung bei ausbleibendem Erfolg. Mit PSG spielt er nun allerdings in der Challenger Series und wird somit zu den besten Spielern auf seiner Position gehören.

Thomas 'Kirei' Yuen (Jungler):

Den großen Durchbruch hat 'Kirei' bisher noch nicht geschafft. Paris Saint-Germain ist bereits das fünfte Team, mit dem der Niederländer in der Challenger Series antritt. Sein letzter Halt war Epsilon eSports, die Mannschaft erreichte allerdings nicht die Playoffs der letzten Saison. Auch außerhalb von Europa versuchte 'Kirei' sein Glück: Doch in Nordamerika war ihm ebenfalls kein Erfolg vergönnt. Bei der traditionsreichen Organisation Dignitas stellte er individuell zwar immer wieder seine Klasse unter Beweis, das Team konnte er aber nicht vor dem Abstieg retten. Doch obwohl seine Erfolge nicht sehr beeindruckend sind, gab es genug Gründe für PSG, ihn zu verpflichten. In der Rangliste zeigte er stets, dass seine mechanischen Fähigkeiten herausstechend sind, vor allem auf seinem Lieblingschampion Elise. Zudem bringt er Erfahrung mit ins Team - und das, obwohl er erst 19 Jahre alt ist.

Jin 'Blanc' Seong-min (Midlaner):

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Was 'Steve' und 'Kirei' an Erfahrung mitbringen, fehlt dem Koreaner 'Blanc'. Mit seinen 21 Jahren hat er erst acht Spiele in der League Champions Korea (LCK) bestritten. Zuvor war er aber schon als Toplaner im koreanischen Pendant zur Challenger Series aktiv. Der damals noch unter dem Namen 'Ham' bekannte Koreaner hatte aber nur in einer Serie die Möglichkeit zu überzeugen. Und das tat er auch. Nach einiger Zeit als Ersatzspieler im Frühling durfte er zur Sommersaison 2016 den Startplatz als Midlaner bei den Jin Air Green Wings einnehmen. Besonders herausstechen konnte er aber nicht und so musste er im späteren Verlauf der Saison wieder auf der Ersatzbank Platz nehmen. Im Vergleich zu einigen der besten Midlaner der Welt, mit denen er es in der LCK zu tun hatte, hat 'Blanc' bei PSG nun aber eine deutlich einfachere Aufgabe vor sich.

Na 'Pilot' Woo-Hyung (AD-Carry):

Zusammen mit 'Blanc' kam sein Teamkollege von den Jin Air Green Wings 'Pilot' in die französische Hauptstadt. Im Gegensatz zu seinem Landsmann spielte 'Pilot' aber seit 2014 in der höchsten Liga Koreas und hat sich dort in über 150 Spielen bewiesen. Auch wenn er mit seinem Team stets nur zur Mittelmäßigkeit verdammt war, galt er lange Zeit als eines der großen AD-Carry-Talente in Korea. Auch aufgrund seiner sehr defensiven Spielweise wurde er diesem Ruf nicht gerecht. Bei PSG hängt nun vieles von der Abstimmung mit seinem Partner auf der Botlane ab. Alleine seine Erfahrung und sein vorausschauendes Verhalten in Kämpfen machen ihn aber zum stärksten AD-Carry in der Challenger Series.

Hampus 'sprattel' Abrahamsson (Supporter):

Über 150 Spiele hat der AD-Carry 'Pilot' in der höchsten koreanischen Liga bestritten.

Über 150 Spiele hat der AD-Carry 'Pilot' in der höchsten koreanischen Liga bestritten. Paris Saint-Germain eSports

Der Gegenpart zu 'Pilot' ist der Supporter 'sprattel'. Unter dem Namen 'promisQ' machte der Schwede erst 2015 erste Erfahrungen in der Profi-Szene. Er hatte erst in der dritten Saison überhaupt angefangen, League of Legends zu spielen, und seine hohe Platzierung in der Rangliste lockte die Organisation Elements an. In acht Spielen konnte die Mannschaft mit ihrem neuen Supporter aber nur einen Sieg holen und 'sprattel' wurde ersetzt. In der darauffolgenden Saison gab ihm das Team dennoch wieder die Chance, sich zu beweisen. Unter dem neuen Namen 'sprattel' sollten sich erste Erfolge einstellen. Auf dem Champion Alistar konnte er auch stets überzeugen, das Team beendete die Saison aber nur auf den siebten Platz. Im darauffolgenden Jahr spielte er, wie auch 'Steve', beim FC Schalke 04 Esports. Obwohl die Saison verheißungsvoll mit vier Siegen in Folge begann, stieg der Verein am Ende ab. Bei PSG kriegt er mit 'Pilot' nun einen sehr erfahreneren AD-Carry an die Seite gestellt, die Sprachbarriere könnte zu Beginn der Saison allerdings ein Problem werden.

Fazit:

Für die europäische Challenger Series ist das Team aus Paris sehr gut aufgestellt. Sowohl die beiden Koreaner als auch Toplaner 'Steve' hätten einen Platz in der LCS ergattern können. Dies zeigt aber auch, dass die Spieler Vertrauen darin haben, mit der Unterstützung von Paris Saint-Germain den Aufstieg zu schaffen. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Teams in der Challenger Series hat jedes Mannschaftsmitglied bei PSG bereits in einer der internationalen Topligen gespielt. Auch die Unterstützung des Head of eSports bei PSG und fünfmaligen EU-LCS-Champion Bora 'YellOwStaR' Kim wird dem Team deutlich weiterhelfen. Einziges Problem könnte die Kommunikation werden. 'Blanc' und 'Pilot' sprechen nur wenige Worte Englisch, wodurch das Team sich nur mit einigen Schlagwörtern und Pings verständigen muss. Immerhin füllen die beiden Koreaner aber die Rollen, die noch am wenigsten Abstimmung benötigen. Dadurch liegt es aber auch an 'Steve','Kirei' und 'sprattel', die Strategie im Spiel zu bestimmen und ihre Mitspieler zu lenken. Die beiden Koreaner sind immerhin bereits dabei, Englisch zu lernen und sollten die Kommunikationsprobleme weichen, steht einem Aufstieg nichts mehr im Wege.

Christian Mittweg

Das ist das eSport-Team von Paris Saint-Germain