Spieltag

LoL: Kampf um die Challenger Series

Drei deutsche Mannschaften beim Challenger Series Qualifier

LoL: Kampf um die Challenger Series

In der kommenden Woche wird bestimmt, wer nächste Saison in der Challenger Series antreten darf.

In der kommenden Woche wird bestimmt, wer nächste Saison in der Challenger Series antreten darf. Riot Games

Der Weg in die höchste europäische Liga, die LCS, führt nur über die Challenger Series. Jede Saison bekommen die sechs Meister aus den nationalen Ligen und die vier Sieger des Battleground Turniers die Chance, gegen die zwei schlechtesten Challenger Series Teams um deren Plätze zu spielen. Dieses Jahr müssen die beiden deutschen Teams mousesports und SK Gaming um ihre Plätze bangen, während der deutsche Meister EURONICS Gaming angreifen möchte. Die Qualifikation findet in zwei Gruppen mit jeweils sechs Teams statt. Der Erste aus Gruppe A spielt dann gegen den Zweiten aus Gruppe B und umgekehrt. So werden die beiden Challenger Series Teams bestimmt.

Schafft SK Gaming den Weg zurück zu altem Glanz?

SK Gaming hat eine enttäuschende Saison hinter sich, der direkte Wiederaufstieg in die LCS misslang nicht nur, am Ende belegte man sogar nur den fünften Platz. Supporter Peter 'Unlimited' Georgiev gab sich in einem Statement gegenüber kicker eSport trotzdem selbstsicher: "Wir hatten Zeit, uns mit dem Kern unseres Teams vorzubereiten und gehen selbstbewusst in den Qualifier." Aufgrund der schwachen Leistungen in der Vorsaison nahm SK Gaming aber auch Spielerwechsel vor. Top-Laner Kim 'Ruin' Hyeong-min und Jungler Jonatan 'SezzeR' Villebro sollen der Mannschaft neuen Schwung verleihen.

Zumindest 'Unlimited' scheint von ihnen überzeugt: "Unser neuer Top-Laner und Jungler sind starke Spieler und werden sicherlich einige Zuschauer überraschen." Die anderen drei Spieler spielen nun immerhin schon eine Saison zusammen, was mehr ist, als die meisten anderen teilnehmenden Teams von sich behaupten können. Außerdem bringt die Bot-Lane bestehend aus 'Unlimited' und Pontus 'Vardags' Dahlblom schon LCS-Erfahrung mit und sollte dem Druck gewachsen sein. Trotz dieser etwas brenzligen Situation, mit dem Rücken zur Wand und dem Ausscheiden aus der CS nahe, will das Team das Ziel LCS dennoch nicht aus den Augen verlieren: "Andere Teams sind auch stark, aber wenn wir nicht alle besiegen können, verdienen wir es nicht, in der CS oder später LCS zu spielen."

mousesports mit neuer Identität

Auch mousesports blickt auf eine enttäuschende Saison zurück. Der letzte Platz in der Challenger Series bedeutete gleichzeitig den Zerfall des bestehenden Teams. Einzig Jungler Daniel 'Dan' Hockley wird weiterhin für mousesports auflaufen. Das neue Gesicht von mousesports ist deutlich verjüngt und birgt mehr Potenzial in sich. Dies erklärte auch der mousesports-Pressesprecher Jan Dominicus gegenüber kicker eSport: "Gleich drei Spieler sind gerade 16 Jahre alt. Der Altersschnitt bringt gewisse Risiken mit sich, gerade im Hinblick auf die Erfahrung in kritischen Situationen. Wir haben uns jedoch ganz bewusst für ein Team mit viel Entwicklungspotenzial entschieden und werden die Jungs bei ihrer Entwicklung unterstützen."

Aus diesem Statement lässt sich auch erkennen, dass mousesports weiterdenkt als nur die Qualifikation für die Challenger Series. Bei der Schnelllebigkeit im eSport könnte ein so starker Fokus auf die Zukunft allerdings auch nach hinten losgehen. Damit es nicht zu Problemen wegen ausbleibendem Erfolg und möglichen Abgängen kommt, soll die Mannschaft schon jetzt überzeugen. So auch Dominicus: "Das individuelle Potenzial in unserem Team wurde noch einmal deutlich angehoben. Zusammen mit unserem neuen Coach 'Simon' haben die Spieler in den letzten Wochen einen enormen Aufwand betrieben." Konkurrenz sieht er in der Mannschaft des ehemaligen mousesports-Spielers Tarik 'Sedrion' Holz: "Ich sehe vor allem den aktuellen deutschen Meister Euronics Gaming als einen der Favoriten." Dennoch glaubt er an einen Sieg seines Teams: "Wir sind zuversichtlich, die richtige Mischung gefunden zu haben."

Die drei deutschen Teams SK Gaming, mousesports und EURONICS Gaming treten beim CS Qualifier an.

Die drei deutschen Teams SK Gaming, mousesports und EURONICS Gaming treten beim CS Qualifier an. kicker eSports

Euronics Gaming – "Angstgegner haben wir keine"

Dass ein nationaler Meister in die Challenger Series einzieht, war in der Vergangenheit nicht vorstellbar. Der deutsche Meister Euronics Gaming (ESG) versucht dies nun möglich zu machen. Ein normaler deutscher Meister ist ESG aber beileibe nicht, so blickt auch CEO Kevin Westphal mit Stolz auf eine dominante Saison zurück: "Vier von fünf Cups gewonnen, insgesamt eine Statistik von 23-1 Spielen. Ich glaube, das ist eine Mindestvoraussetzung, um international überhaupt angreifen zu können." Vor dem Qualifier hat aber auch Euronics Gaming noch einen Spieler ausgetauscht und zeigt, dass es ihnen um das Gewinnen geht und sie nicht zurückscheuen, Spieler aus ihrem Team zu entfernen: "Wir wussten, dass die Supporter Position einen neuen Spieler braucht, da 'Intox' zwar sehr gut ist und viel Erfahrung hat, allerdings mechanisch zu schwach für die Challenger Series ist." Neuer Supporter ist der unerfahrene Litauer Mantas 'Hadow' Sukevicius.

Trotzdem oder vielleicht auch gerade deswegen ist man bei Euronics Gaming optimistisch: "Ich glaube, unsere Chancen sind gut. Wir haben gute, motivierte Spieler, die alles dafür tun werden, in der Challenger Series zu spielen." Respekt vor einigen Gegnern hat man bei Euronics Gaming zwar, trotzdem soll es am Ende klappen: "Angstgegner haben wir keine. Im Endeffekt muss man jedes Team im Challenger Series Qualifier schlagen, und danach kommen ja eigentlich erst die richtigen Gegner in der Challenger Series."

Christian Mittweg

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