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200 Millionen Dollar: Riot verkauft Streaming-Rechte

MLBAM kauft Rechte und entwickelt App

200 Millionen Dollar: Riot verkauft Streaming-Rechte

Verkauft Riot verkauft die Streaming-Rechte für 200 Millionen Dollar an MLBAM?

Verkauft Riot verkauft die Streaming-Rechte für 200 Millionen Dollar an MLBAM? kicker eSport

Der Journalist Richard Lewis machte Riots Pläne für die Zukunft in einem Video publik. Gestern griffen einige amerikanische Medien das Thema auf: Riot kooperiert mit dem Streaming-Anbieter, der zum großen Teil der amerikanischen Baseball-Liga MLB gehört. Gemeinsam werden sie eine App entwickeln, mit der das Streamen von Riots Content auf allen Endgeräten möglich sein wird. Derzeit verlässt sich der Spielehersteller auf Dienstleister wie Twitch und YouTube, um seine Ligen und Events an die Zuschauer auszustrahlen.

MLBAM übernimmt bereits Streaming für die National Hockey League (NHL) und die WWE. Auch hier existieren eigene Apps. Insofern dürfte Riot hier einen guten Partner gefunden haben, der darüber hinaus nicht nur Sport macht, sondern unter anderem auch den Streaming Client von HBO entwickelt hat.

Kommt das Abomodell?

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Der Deal soll knapp 200 Millionen Dollar schwer sein und gilt für zwei Jahre. Für die beiden Unternehmen hat das auf den ersten Blick nur Vorteile: MLBAM bekommt Nutzungsdaten einer Zielgruppe, die kaum Baseball schaut und Riot Zugang zu Werbetreibenden, die bisher nur im klassischen Sport aktiv waren. Obendrein kann sich der stets um möglichst viel Kontrolle bemühte Spielehersteller von Twitch und YouTube lösen. Darüber hinaus ist mit einer eigenen App möglich, Premiumcontent anzubieten und zu vermarkten.

Bisher ist noch nicht klar, ob der neue Client eine monatliche Gebühr kosten wird, oder ob Nutzer Zugang zu einzelnen Events erwerben müssen. Das Riots Content in Zukunft auf diese Weise monetarisiert wird, ist noch nicht sicher, aber sehr wahrscheinlich. Spätestens seit die Eigentümer der Teams öffentlich erklärt haben, dass sie mit der Teilnahme an der LCS jedes Jahr Verluste machen, muss sich Riot um weitere Geldquellen bemühen. Ob es sinnvoll ist, Events und Ligen im eSport hinter Paywalls zu bringen, ist zumindest fraglich. LoL-Zuschauer sind kostenlosen Content gewöhnt und könnten das Interesse verlieren, wenn sie auf einmal Geld bezahlen sollten. Das könnte zu einem massiven Popularitätsverlust von LoL führen, da sich die Zuschauer anderen Spielen zuwenden könnten. Und ob der neue Deal zu mehr Gewinnausschüttung für die Teams führt, ist ebenso fraglich. Christopher 'MonteCristo' Mykles, Caster für LoL und Overwatch weist auf Twitter darauf hin: "Denkt daran, dass nichts von den 200 Millionen an die Teams/Spieler geht. Fernseherlöse werden nicht geteilt."

Der Schritt ist für Riot aber nur folgerichtig: Nach einer eigenen Internetstruktur, die das Unternehmen aufbaut, um Latenzzeiten zu verringern, kommt nun eben ein eigener Streamingkanal. Bisher sind noch keine offiziellen Statements der Beteiligten verfügbar - wegweisend für andere eSport-Disziplinen wird dieser Deal aber in jedem Fall sein.

Holm Kräusche