Torfestival gleich zu Beginn
Jan "SnEijDeR" Zimmermann, mehrfacher EPS-Champion, ging als eindeutiger Favorit in das Finale der ESL Pro Series Summer Season 2014, das mit der gamescom einen geeigneten Austragungsort gefunden hatte, gegen seinen Kontrahenten Antonino "dawnsson" Sammarco. Der Finalmodus wurde als Best of Five gespielt, wobei es für einen Sieg zwei Punkte und für ein Unentschieden einen Punkt gab. Gleich zu Beginn wurde deutlich, dass sich auch der Außenseiter einiges vorgenommen hatte. Nachdem es anfangs noch so aussah, als würden sich beide Finalteilnehmer etwas beschnuppern, ging es nach der Führung durch "SnEijDeR" Schlag auf Schlag. In einem wahren Kopfballfestival fand "dawnsson" zunächst mit Angel di Maria die passende Antwort auf das 1:0 von "SnEijDeR", der mit Cristiano Ronaldo getroffen hatte, ehe dieser durch das dritte Kopfballtor in Folge erneut in Führung ging.
Kurz vor der Pause gelang Sammarco abermals der Ausgleich – dieses Mal mit dem Fuß. Mit vier Toren in Hälfte eins zeigten beide Spieler von Anfang an, dass sie unbedingt den Titel wollen. Und das Torfestival fand auch seinen Weg in die zweite Halbzeit: Nicht einmal vier Minuten waren gespielt, als "dawnsson" das insgesamt vierte Kopfballtor gelang – die 3:2-Führung in einem Spiel, das ständig hin und her ging. Doch Zimmermann ließ sich durch seinen ersten Rückstand in diesem Finale nicht aus der Ruhe bringen und glich mit Ronaldo zum 3:3 aus - natürlich mit einem Kopfball. "Dawnsson" konnte vor allem durch sein variables Spiel überzeugen, das seinen Gegner einige Male arge Probleme bereitete. Und so war die Folge die erneute Führung von Sammarco, die auch gleichzeitig den Endstand von Spiel eins darstellte.
Spieler lassen es ruhiger angehen
In Spiel zwei bemühten sich beide FIFA-Profis, das Spiel etwas besser zu kontrollieren. Infolgedessen war die zweite Partie deutlich zweikampfbetonter als noch das erste Finalspiel. In einem insgesamt ausgeglichenen Spiel hatte "SnEijDeR" letztendlich das glücklichere Händchen vor dem Tor und konnte sich mit 2:1 durchsetzen. Auch "dawnsson" kam zu einigen aussichtsreichen Chancen und fiel vor allem durch seinen unkonventionellen Spielstil mit vielen Skillmoves auf. Mit einem 2:2-Punktestand ging es dann in Spiel drei, das trotz vieler gut herausgespielter Möglichkeiten torlos endete und beiden einen Punkt bescherte.
Spiel vier bringt die Vorentscheidung
Packendes Duell: Jan "SnEijDeR" Zimmermann gewann das EPS-Finale gegen Antonino "dawnsson" Sammarco. kicker eSport
Die nächste Partie sollte sich dann als Knackpunkt des Kampfes um den begehrten Titel herausstellen. Jan "SnEijDeR" Zimmermann gelang es, sich durch eine beeindruckende Chancenverwertung in einen Rausch zu spielen – "dawnsson" fand in diesem Match nicht mehr zu seinem Spielstil, mit dem er Zimmermann zuvor noch des Öfteren überraschen konnte. Und so lautete das Ergebnis am Ende 5:0. Da "dawnsson" in Spiel fünf lediglich noch ausgleichen könnte, was die Gesamtpunkte betrifft und deshalb das Torverhältnis entscheidend sein würde, hatte Zimmermann bereits eineinhalb Hände an der Trophäe. Sammarco machte die Pause, die zwischen Spiel drei und vier stattfand, am Ende für die hohe Niederlage verantwortlich.
"Danach bin ich nicht mehr ins Spiel gekommen", resümierte er anschließend. In Spiel fünf trat "SnEijDeR" dann entsprechend defensiv auf und konnte die Angriffsversuche von "dawnsson" in den meisten Fällen klären. Am Ende lautete das Ergebnis 2:2. Zimmermann reagierte ungewohnt emotional auf den Erfolg und zeigte schon während der Partien einige Male die Siegerfaust. Nach dem Erreichen des Triples zollte er seinem Kontrahenten Respekt: "Es ist unglaublich, die EPS zum dritten Mal gewinnen zu können. Es war sehr schwer. Alle Spiele waren ausgeglichen – bis auf das vierte". Auch für Sammarco war dieses vierte Match die Vorentscheidung und Spiel fünf nicht mehr ausschlaggebend: "Das letzte Spiel habe ich nicht mehr ernst genommen", sagte er geknickt. Große Bedeutung hatte für ihn die erste Partie: "Das erste Spiel ist das wichtigste. Das ist so eine Kopfsache". Doch Zimmermann konnte sich im Laufe der Finalspiele steigern und doch noch den Titel holen.
"SnEijDeR" darf sich nun also als "Deutschlands bester Gamer" in FIFA 14 fühlen und sich über den Triplesieg freuen.