Seit Mai 2016 ist Schalke im eSport aktiv, die Knappen stellen als einziger Bundesligist sogar ein Team in League of Legends. Dazu engagiert sich S04 in den Fußballsimulationen FIFA und Pro Evolution Soccer. Im Interview mit dem kicker (Montagsausgabe) erklärte Heidel, die Gelsenkirchener seien "beim Thema Digitalisierung in vielen Bereichen Vorreiter. Unser Marketingvorstand Alexander Jobst ist ein absoluter Fachmann und hat früh erkannt und durchgesetzt, dass Schalke im Bereich eSport aktiv sein muss."
Heidel räumte ein, bei dem Thema ziemlich blank gewesen zu sein. "Ich habe darüber selbst überhaupt nichts gewusst und wie viele andere auch noch nicht so recht den Zugang gefunden, aber man wird sich wundern, was in eSport möglich ist." Prognosen bestätigen den Schalke-Manager. Laut einer Deloitte-Studie aus dem August 2018 wird eSports spätestens 2020 mit einem geschätzten Umsatz von knapp 1,3 Milliarden Euro ein globaler Milliardenmarkt. "Für den deutschen Markt erwarten wir Umsätze von etwa 130 Millionen Euro und somit ca. 10 Prozent Marktanteil am weltweiten Geschäft", erklärte Stefan Ludwig, Leiter der Sport Business Gruppe bei Deloitte.
Der eine oder andere Fußballfunktionär wird seine Ansicht zu dem Thema überdenken.
Christian Heidel
Der eSport als Goldgrube? Heidel ist vom Einstieg jedenfalls überzeugt. "Damit wird man in Zukunft in ganz andere Dimensionen vorstoßen, und der eine oder andere Fußballfunktionär wird seine Ansicht zu dem Thema überdenken." Unter anderem hatten sich BVB-Boss Hans-Joachim Watzke ("Ich finde das komplett scheiße"), Bayern-Präsident Uli Hoeneß ("Totaler Schwachsinn") und DFB-Präsident Reinhard Grindel ("Absolute Verarmung") abfällig über eSport geäußert.