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Sind Leih-Icons in FIFA 18 unfair? 'TheStrxngeR' sagt ja!

Tim Katnawatos über Icons

Sind Leih-Icons in FIFA 18 unfair? 'TheStrxngeR' sagt ja!

Tim 'TheStrxngeR' Katnawatos sind Legenden unerlässlich – wenn man dafür bezahlt.

Tim 'TheStrxngeR' Katnawatos sind Legenden unerlässlich – wenn man dafür bezahlt. kicker eSport

Es geht um die ultimativen Spieler in FIFA 18: Die Legenden, die nun Icons heißen. Die ehemaligen Fußballspieler sind im Spiel besonders gut und bieten Chemievorteile. Logisch, dass jeder sie haben will. 6,5 Millionen Münzen kostet zum Beispiel Ronaldo Nazario derzeit, unerschwinglich für die meisten FIFA-Spieler.

Leihlegenden kosten nur Bruchteil

EA SPORTS hat allerdings die Möglichkeit geschaffen, über Squad Building Challenges (SBC) temporäre Versionen der Legenden zu erspielen. Dann stehen ehemalige Superstars wie Pelé oder Thierry Henry für 20 Spiele in Eurem Kader und verlassen die Mannschaft nach Vertragsende wieder. Diese Leih-Icons kosten nur einen Bruchteil der dauerhaften Karten. Mit den ausgeliehenen Stars können Spieler auch an der Weekend League antreten. Ein Unding, findet Katnawatos: "Leute, die sich diese Karten nicht leisten können, sollten sie nicht spielen dürfen." Allerdings beschränkt er diese Aussage auf den Qualifikationsmonat für FUT Champions. Katnawatos findet es "nicht fair", wenn Spieler so ihr Team aufwerten, außerdem habe EA SPORTS auch die "Push-Karten" im Qualifikationsmonat verboten. Damit sind Karten gemeint, die für die Dauer eines Spieles massive Verbesserung einzelner Attribute liefern.

Legenden sind für eSportler maßgeblich, sie befinden sich in großer Zahl in den Mannschaften der Profis. Für normale FIFA-Zocker hat schon eine Legende einen großen Vorteil: "Die Legenden sind unglaublich wichtig. Man hat keine Chemie-Probleme. Und dazu sind sie einfach Spieler, die ein Spiel entscheiden können", gibt auch Katnawatos zu.

Wer die Münzen hat, darf auch die Joker spielen

Eine Legende hat immer mindestens eine orange Linie zu den Mitspielern, da sie ohne Klub spielt. Passt nun noch die Nationalität mit den anderen Kickern, ist die Chemie sofort perfekt. Zusätzlich haben Icons immens hohe Gesamtbewertungen, sind also so etwas wie Joker in FUT. Mannschaften mit vielen Legenden sind anderen also schon vor dem Anpfiff überlegen, allerdings kosten die Kicker richtig Münzen: Für Henry werden derzeit knapp drei Millionen in der SBC fällig, auf dem Transfermarkt ist es noch viel mehr.

Leute, die sich diese Karten nicht leisten können, sollten sie nicht spielen dürfen.

Tim 'TheStrxngeR' Katnawatos – FIFA Profi, FC Basel

Verzerrt das den Wettbewerb? Katnawatos findet nicht: "Das Spiel ist ein eSport-Titel, weshalb es ganz legitim ist, solche Spieler zu holen, wenn man die Münzen hat." FIFA nimmt allerdings eine Sonderstellung ein. In deutlich größeren eSport-Titeln wie League of Legends oder Dota 2 ist es üblich, dass alle Spieler unter denselben Voraussetzungen antreten. Hier unterscheiden sich die Spieler nur über kosmetische Items oder Skins. Es sei in FIFA 18 aber nicht unmöglich an die Top-Spieler zu kommen, sagt Katnawatos: "Wenn man in der Weekend League Leistung bringt, wird man auch mit Münzen belohnt." Daher könne jeder, der sich dort anstrenge, auch diese Spieler holen, so 'TheStrxngeR'.

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20 Wochen bis Henry

Schafft ein Spieler es in die prestigereiche Top 100, erhält er mindestens 125.000 Münzen und einige seltene Packs am Ende der Woche. Gewinnt jemand die Hälfte seiner 40 Spiele, bekommt er immerhin insgesamt einen Gegenwert von 150.000 Münzen als Belohnung. So würde es 20 Wochen dauern, bis ein Spieler die Münzen für einen Henry zusammenhätte. Da die FIFA-Spieler aber gemeinhin davon ausgehen, dass man aus den Packs nicht denselben Gegenwert erhält, den EA SPORTS dafür veranschlagt, scheinen 30 Wochen realistischer.

Viele Spieler nehmen dann den kurzen Weg und investieren ein paar Euro in das Spiel. Laut FIFA-Profi Katnawatos ist das allerdings nicht nötig: "Man braucht kein echtes Geld investieren. Wie gesagt, wenn man gute Resultate erspielt, wird man auch belohnt. Darin besteht ja auch der Reiz, dass man sich sein Team erarbeiten kann oder muss." Er arbeitet sich Woche für Woche unter die besten der Welt. Den Qualifikationsmonat November hat er letztlich auf Platz 17 abgeschlossen und damit jede Woche im Schnitt etwa 682.000 Münzen durch die Weekend Leauge verdient. Entsprechend wäre ein Henry schon nach vier Wochen erschwinglich.

Kein Geld von Basel

Teurer Spaß: Schon die zweibeste Version von Ronaldo kostet aktuell 6,5 Millionen Münzen.

Teurer Spaß: Schon die zweibeste Version von Ronaldo kostet aktuell 6,5 Millionen Münzen. EA SPORTS

Einige FIFA-Profis wie Cihan Yasarlar investieren öffentlichkeitswirksam über 1.000 Euro in FIFA-Packs, mutmaßlich gesponsert von den Vereinen, denen sie angehören. Katnawatos spielt für den FC Basel. Der Fußballklub habe aber nicht geholfen: "Ich habe keine Points von meinem Verein zur Verfügung gestellt bekommen. Ich habe alles aus meiner eigenen Tasche bezahlt", sagt 'TheStrxngeR'.

Allerdings muss es nicht immer das Legendenteam sein: Einige Profis haben belegt, dass man auch mit deutlich schlechteren Teams gegen Starmannschaften gewinnen kann. Entsprechend rät 'TheStrxngeR' allen Spielern, die nicht so viel Zeit oder Münzen haben: "Man kann auch ohne ein starkes Team viel erreichen. Man sollte Spaß am Spiel haben und versuchen mit seinen Mitteln so gut wie möglich zu spielen." Ob ein Spiel allerdings Arbeit sein sollte, das muss jeder selbst entscheiden.

Holm Kräusche

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