kicker

Behäbige VBL: Dieser Wert verändert alles

Im 85er-Modus beeinflusst besonders ein Wert das Spiel

Behäbige VBL: Dieser Wert verändert alles

Werder hat eine gut besetzte Offensive. Ein Wert ist bei den Angreifern allerdings deutlich schlechter.

Werder hat eine gut besetzte Offensive. Ein Wert ist bei den Angreifern allerdings deutlich schlechter. kicker eSport

In der Virtual Bundesliga müssen sich an FIFA Ultimate Team gewöhnte Spieler seit jeher umstellen. Um Chancengleichheit zu garantieren, wird in der Qualifikation im 85er-Modus gespielt, in dem alle Spieler einen Gesamtwert von 85 erhalten. Allerdings wird jeder Spieler einer von elf verschiedenen Positionen zugeordnet, die jede ein festes Werteset haben. So haben alle Innenverteidiger, Stürmer, Flügelspieler etc. immer dieselben Werte, egal wie gut der Einzelspieler im Rest des Spiels bewertet wurde. Unterm Strich ergeben dennoch alle Werte kombiniert immer eine Gesamtbewertung von 85.

Balance als entscheidender Faktor

Durch die angeglichenen Werte rücken ganz andere Aspekte in den Vordergrund, als zum Beispiel aus FUT bekannt. Vielfach wird die Größe der Spieler herangezogen oder die Sternzahl des schwachen Fußes, denn beides bleibt individuell für jeden Spieler und kann Vorteile verschaffen. Werder Bremens Michael 'MegaBit' Bittner hat aber einen weiteren wichtigen Wert ausgemacht, durch den sich das komplette Spiel verändert: Balance. "Das größte Problem, das ich bei den Werten sehe, ist, dass es keinen höheren Balance-Wert als 76 gibt", sagt der Profi und bezieht sich damit auf den Angriff. 'MegaBit' gilt als einer der besten Offensivspieler der Welt und legt bei seinen Teams entsprechend den Fokus auf den Angriff. ZM und ZOM erhalten im 85er-Modus 76 Punkte in Balance, MS, ST und RM/LM sogar nur 74. Zwar fängt EA dieses Defizit mit höheren Beweglichkeitswerten etwas auf, aber nur Flügelspieler (LF/RF) kommen dort über 90 Punkte, bei 75 Balance.

Balance macht Modus behäbiger

Die niedrigen Werte stellen gerade Profis vor Probleme, klärt Bittner auf: "Man merkt das besonders bei der Ballannahme. Wenn man sich dann schnell drehen will, ist das viel behäbiger als im Ultimate Team-Modus, wo alle Spieler mit 90 Balance und 90 Beweglichkeit herumlaufen." Natürlich nicht alle, aber die Besten - und die spielen in den Teams der Profis. Und wirklich fühlt man sich im 85er-Modus in die zweite Liga versetzt, wo Spieler auf Gesamtwerte von etwa 70 kommen. In der Zeit, die ein Kicker für den Richtungswechsel nach einer Ballannahme braucht, ist ein Verteidiger längst herangestürmt und baut Druck auf. "Da muss man sich natürlich anpassen. Wenn man mal die Passoption hat, sollte man die auch sofort wählen und nicht anfangen, sich da noch zwei-, dreimal zu drehen. Dann kommt der Gegner dazwischen", sagt Bittner. Anders als in FUT, wo viel über Dribblings, Tricks und Läufe gelöst wird, müssen Spieler im 85er-Modus also eher schnelle Zuspiele wählen. Denn die Passwerte der Kicker sind gut und liegen entweder für lange oder kurze Pässe immer über 80. Für die Defensive gilt Bittners Beobachtung allerdings nicht: Bis auf LAV/RAV haben alle Positionen über 80 Punkte in Balance. Das ist nichtsdestotrotz deutlich unter den gewöhnten 90.

Karrierespieler mit guten Voraussetzungen für VBL Open

Spieler, die oft im Karrieremodus unterwegs sind, könnten also einen Vorteil im VBL-Modus haben. Von ihren in der Regel schlechteren Mannschaften sind sie es gewohnt, nicht lange zu dribbeln und zu tricksen, sondern mit schnellen kurzen oder langen Pässen Chancen zu erarbeiten. Sie könnten also das "behäbige" Spiel, das die Profis bemerken, als ganz normal empfinden. Diese Erkenntnis könnte entsprechend nützlich für "Karrieristen" sein, denn die VBL Open läuft noch bis zum 28. Februar. Teilnehmen kann jeder über das entsprechende Menü in FIFA 19. Wer sich für die Playoffs qualifiziert, muss dann allerdings auf FUT umsteigen.

Holm Kräusche

'MegaBit' Vierter: Die FIFA-19-Weltrangliste auf der Xbox One