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Zwischen Häme und Passion: Pro Club-Managerin Angelina

21-Jährige lässt sich nichts gefallen

Zwischen Häme und Passion: Pro Club-Managerin Angelina

Angelina Hoegner ist Managerin und Spielerin für das Pro Club-Team Diamond Esports Wolves.

Angelina Hoegner ist Managerin und Spielerin für das Pro Club-Team Diamond Esports Wolves. kicker eSport

Begonnen hat alles bereits vor langer Zeit, erinnert sich Angelina Hoegner: "Ich habe einfach angefangen, mit ein paar Leuten zu spielen und habe mich so näher mit dem Pro Club beschäftigt. Schnell merkte ich, wie genial der Modus sein kann." Die Begeisterung war geweckt, und schon sah sich die 21-Jährige nach einem festen Team um. Richtig fündig wurde sie allerdings nicht, weswegen sie letztlich mit Diamond Esports Wolves ihren eigenen Klub gründete.

Aller Anfang ist schwer

"Der Anfang war extrem schwierig. Nicht nur die Spielersuche, sondern auch, von der Community ernst genommen zu werden", erklärt sie. Dennoch ließ sie sich davon nicht entmutigen und baute langsam ihren eigenen Verein auf. "Meine Hauptaufgabe war es, einen ordentlichen Kader zusammen zu stellen. Es ist nicht so einfach, zuverlässige und loyale Leute zu finden", erklärt sie.

Mittlerweile sind ihre Aufgaben allerdings vielfältiger geworden: Im Training muss sie sich einen Überblick über die Spieler verschaffen und hinterher einen Kader für das nächste Ligaspiel zusammenstellen. Die Diamond Esports Wolves spielen nämlich nicht nur in der ESL, sondern auch in der NGL Pro Club Series. Dort ist das Team in der vierten Liga, doch die Erwartungen für diese Saison sind eindeutig: Der Aufstieg soll her. Infolgedessen überarbeitete Diamond Esports Wolves nochmal den eigenen Kader und verpflichtete zwei neue Spieler. Als sei das nicht schon Arbeit genug, kümmert sich die Bonnerin auch um weitere organisatorische Dinge, wie Termine mit den Gegnern ausmachen oder die Ergebnisse in Foren eintragen.

Zwischen Beleidigungen und Leidenschaft

Und obwohl sie viel Zeit und Herzblut in ihren Verein steckt, begegnet sie noch immer Diskriminierung bezüglich ihres Geschlechts. "Oft kommen Beleidigungen oder abfällige Sprüche. Anfangs hat es einen mitgenommen, aber jetzt lächle ich einfach und lasse mir nichts mehr gefallen", sagt sie. Trotzdem wünsche sie sich, dass es mehr weibliche Pro Club-Spielerinnen gäbe. Immerhin gibt es zurzeit nur eine Handvoll in der deutschen Community. Zwei Spielerinnen in einem Klub seien schon utopisch. Den Spaß am Pro Club-Modus lässt sie sich davon trotzdem nicht vermiesen: "Für mich bleibt es etwas Besonderes. Du hast mit zehn anderen einen wirklich schlechten Pro und freust Dich über jede Weiterentwicklung wie auf Weihnachten. Man leidet zusammen, man lacht zusammen, man teilt Erfolge, Niederlagen und wächst zusammen – wie eine echte Fußballmannschaft."

Kristin Banse