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Millionen-Preisgeld bei FIWC? Laut FIFA "kann das passieren"

Christian Volk im Interview mit kicker eSport

Millionen-Preisgeld bei FIWC? Laut FIFA "kann das passieren"

2017 lobte die FIFA 1,3 Millionen Dollar aus. 2018 soll der Wettbewerb weiter wachsen. Allerdings ist Preisgeld nicht das Wichtigste.

2017 lobte die FIFA 1,3 Millionen Dollar aus. 2018 soll der Wettbewerb weiter wachsen. Allerdings ist Preisgeld nicht das Wichtigste. FIWC

kicker eSport: Beim letzten FIWC hattet Ihr große Pläne, das Preisgeld ist zum Beispiel immens gestiegen. Habt Ihr alle Eure Ziele erreicht?

Christian Volk: Definitiv, aber ich muss dazu sagen: Mehr ist nicht immer besser. Es muss alles Sinn ergeben. Wir haben damals gesagt, wir hören der Community zu und wollen wirklich verstehen, was sie will. Es geht nicht nur darum, den höchsten Preis auszuspielen, sondern auch den Leuten, die das ganze Jahr sehr viel Zeit investieren, Anerkennung zu geben. Es war merkbar und auch spürbar, dass die Spieler gesagt haben: Das hier ist der eigentliche Preis, nicht nur von der Höhe des Preisgelds, sondern auch von der Anerkennung. Das ist einfach die Krone, es geht nicht besser.

kicker eSport: Aber welche Rolle spielt Preisgeld?

Volk: Im Preispool waren dieses Jahr 1,3 Millionen US-Dollar, über die EA-Events und über unsere Events verteilt. Ob wir zukünftig in die Richtung von Dota 2 gehen, 20 Millionen Dollar mehr, das sehe ich logischerweise noch nicht im nächsten Jahr. Vielleicht kann das in Zukunft passieren, logisch. Ich glaube aber nicht, dass das Preisgeld die alleinige Motivation sein wird, in Zukunft hier mitzumachen. Du bist hier Teil einer Gemeinschaft, das ist eine Erfahrung, Anerkennung und die Leute leben FIFA. Das ist ein Lifestyle.

kicker eSport: Ist Preisgeld notwendig, um einem Wettbewerb Ernsthaftigkeit zu verleihen?

Volk: Ja und Nein. Wir haben hier glaube ich auch gezeigt, dass man professionell arbeiten und liefern kann. Wir sind bei weitem noch nicht da, wo andere eSport-Ligen sind. Bewusst aber auch, weil wir gesagt haben: Lass uns das mal ein Jahr ausprobieren, schauen, wie das Feedback von den Spielern ist und wie sich das Turnier entwickelt. Ende August machen wir eine Nachbesprechung und dann werden wir sehen, was nächstes Jahr passiert. Ich nehme an, das ganze Turnier wird größer.

kicker eSport: Für den realen Fußball gibt es bei der FIFA einen Verteilungsschlüssel, nach dem alle Einnahmen an die unterschiedlichen Beteiligten (Stakeholder) aufgeteilt werden. Kommt so etwas auch für den eSport?

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Volk: Momentan investieren wir mehr, als verdient wird. Wie der Kuchen in Zukunft aufgeteilt wird, wird dann die Frage sein. Da wird man sich mit den verschiedenen Stakeholdern an einen Tisch setzen müssen und sagen: Gut, wer bringt was, wer kann was und wer bekommt was? Die Sachen sind nicht geregelt. Momentan geht es darum, Jahr für Jahr besser zu werden, zuzuhören und die Dinge nicht zu überstürzen. Von den Spielern, die dieses Jahr hergekommen sind, hat schon jeder ein Startgeld erhalten. Es ist nicht so, dass der Gewinner alles abräumt und alle anderen stehen dann im Regen. Ganz im Gegenteil. Und in Zukunft wollen wir auch mehr Spieler mitnehmen, die auf dem Weg zum Interactive World Cup sind. Es geht darum, die Zeit, die sie investieren, logischerweise auch mit Preisgeld zu kompensieren. Das ist klar und das ist auch das, was wir von der Community hören: Ein hohes Preisgeld ist super, aber macht nicht den Fehler, dass Ihr das nur auf die Spitze verteilt, sondern, dass Ihr auch möglichst vielen Leuten etwas vom Kuchen abgebt. Und für uns sind die Spieler logischerweise die wichtigsten Stakeholder: Player first.

Holm Kräusche

Spieler, Preisgelder, Deutsche Erfolge und mehr