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FIWC: Europas Elite - Deutschland spielt mit!

Die eSportler über das deutsche Teilnehmerfeld

FIWC: Europas Elite - Deutschland spielt mit!

'Dr.Erhano', Mirza Jahic und 'SaLz0r' über die FIWC-Quali – die Liste der deutschen Teilnehmer in Paris ist lang und qualitativ sehr gut besetzt.

'Dr.Erhano', Mirza Jahic und 'SaLz0r' über die FIWC-Quali – die Liste der deutschen Teilnehmer in Paris ist lang und qualitativ sehr gut besetzt. kicker eSport

Das Teilnehmerfeld könnte kaum stärker sein. Die europäische FIFA-Elite trifft sich in Paris, um eines der begehrten Tickets für den FIWC zu lösen. Es ist auch das Auflaufen vieler großer Fußballvereine, die ihren Weg in den eSport gefunden haben. Rosenmeier spielt bei Paris St. Germain und aus Deutschland sind gleich zwei Vereine dabei: Schalke mit Tim Schwartmann und Cihan Yasarlar sowie der VfL Wolfsburg mit Benedikt Saltzer und Timo Siep. Ein besonderes Augenmerk wird aber vor allem auf Spencer Ealing, den man vor allem als 'HugeGorilla' kennt, liegen. Er ist einer der besten FIFA-Spieler der Welt und bildet zusammen mit August Rosenmeier und Ivan 'BorasLegend' Lapanje das Favoritentrio. Aber wie stehen die deutschen Teilnehmer im Vergleich? Neben bekannten Namen wie Erhan Kayman oder Timo Siep haben sich auch unbekanntere Spieler qualifizieren können.

Enorme Qualität in Deutschland

Burhan Yerli wird beispielsweise sein Debüt geben. Aus dem bayerischen Penzberg hat sich der 19-Jährige nach Paris gespielt und wird in der PlayStation-Gruppe gegen Spieler wie 'BorasLegend', 'Dr.Erhano', 'TimoX', 'SaLz0r' oder 'Cihan' antreten. Ein weiterer Debütant ist Marcel Lutz, der bei STARK eSports unter Vertrag steht und aus Marbach kommt. Debütieren wird auch Benedikt Saltzer, wenn auch nicht in FIFA, denn da ist der Wolfsburger schon ein alter Hase, dafür aber was das FUT-Turnier angeht. "Ich bin megagespannt. Das ist das allererste Mal, dass ich offline bei einem FIFA Ultimate Team Turnier dabei bin", erzählt uns 'SaLz0r' im Interview. "Ich fühle mich richtig gut in dem Modus und mit meinem Team."

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Generell haben die deutschen Spieler ein gutes Gefühl, was das Abscheiden in Paris angeht. Alleine die Anzahl der deutschen Qualifikanten würde zeigen, "dass man eine enorme Qualität in Deutschland hat", wie Erhan Kayman bekräftigt. Alle Spieler hätten eine gute Chance, eine Runde weiter zu kommen. Ein wenig überrascht war dagegen Malte Hedderich, Mitgründer von bPartGaming. Seine Organisation stellt mit Benjamin Drexler ebenfalls einen deutschen Mitstreiter, der allerdings eher die klassische Underdog-Rolle übernimmt. "Wenn ich ganz ehrlich bin, haben wir damit nicht wirklich gerechnet", so Hedderich im Interview. "Dass es jetzt so weit gekommen ist, ist natürlich sehr cool, und wenn man sich das Teilnehmerfeld anschaut, dann muss man schon eingestehen, dass man da nicht gerade die Favoritenrolle bei Benny sieht." Spaß haben und schauen, wie weit es geht, das ist das erste Ziel.

Deutlich ambitionierter dürften dagegen die Pläne der Schalker sein. Sie sind, wie der VfL Wolfsburg, mit zwei Spielern vertreten. Tim Schwartmann und Cihan Yasarlar treten auf unterschiedlichen Plattformen an, was durchaus einen Unterschied ausmacht, wie Schalke-Profi Mario Viska erklärt. "Ich vermute, dass es auf der PS4 etwas einfacher wird, als auf der Xbox." Spencer Ealing sei der absolute Favorit auf der Xbox. Auf der PS4 würde es deutlich spannender werden, laut Viska. "In der Breite sind die deutschen Spieler sehr gut aufgestellt. Da ist es dann von der Tagesform abhängig. Viele sind auf dem gleichen Niveau und da machen dann Kleinigkeiten die Sache am Endeffekt aus." Nach der Einschätzung des erfahrensten Schalker-Profis wird es Yasarlar in der PS4-Gruppe einfacher als Schwartmann haben.

Die Deutschen Spieler gehören zur Weltspitze!

Mirza Jahic
ESL-Meister Mohammed Harkous.

ESL-Meister Mohammed Harkous spricht dem deutschen Teilnehmerfeld der ersten Saison gute Chancen aus. kicker eSport

"Einer, wenn nicht sogar zwei werden da oben mitmischen", prognostiziert Mirza Jahic von bPartGaming und sagt zudem, dass die deutschen Spieler zur Weltspitze gehören. Der direkte Vergleich dürfte in Paris daher umso spannender werden. Europas FIFA-Elite im direkten Vergleich – da ist es fast schon überraschend, dass der amtierende ESL Meister Mohammed Harkous sein Ticket nicht lösen konnte. Auch der aktuelle TAG Heuer Virtuelle Bundesliga Meister Daniel Butenko ist nicht dabei. "Im ersten Monat lag der Fokus für mich noch nicht auf der Qualifikation", erklärt Harkous. "Da war die ESL Meisterschaft und ich hatte in der Schule auch etwas Stress. In der zweiten Season wollte ich dann Gas geben, habe ich dann aber leider nicht geschafft", erzählt der ESL Meister. Online wird es also nichts mehr. Jetzt soll die Qualifikation zumindest noch über eine der Offline-Events klappen. Für Paris prognostiziert Harkous aber zwei Deutschen auf jeden Fall den Einzug in die K.o.-Runden.

Finanziell lohnt sich die Teilnahme auf jeden Fall. In diesem Jahr schüttet die FIFA ein Preisgeld von insgesamt 1,3 Millionen US-Dollar aus. Alleine 100.000 Dollar werden in Paris bereitgestellt, wovon jeweils 20.000 USD an den Xbox- und PS4-Sieger gehen. Eine deutliche Steigerung und ein Schritt in die richtige Richtung, aber perfekt ist es noch nicht. "Es ist schon sehr gut", bestätigt Harkous, dennoch habe es noch nicht das Level von anderen eSport-Titeln erreicht. Eine Meinung, die Erhan Kayman teilt. Vorteilhaft sei es auch, dass man sich für den Ultimate Team-Modus entschieden hat, so 'Dr. Erhano'. Da der Modus in FIFA 17 am beliebtesten ist, sei dies auch der Grund, warum der FIFA-eSport mehr Aufmerksamkeit bekommt. Schaden wird es der Szene auf jeden Fall nicht.

Nicole Lange