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FeCWC Qualifikation sorgt für frustrierte FIFA-Spieler

Organisation, Format und Regeln in der Kritik

FeCWC Qualifikation sorgt für frustrierte FIFA-Spieler

Beim FIFA eClub World Cup wird das beste FIFA-Team der Welt gesucht.

Beim FIFA eClub World Cup wird das beste FIFA-Team der Welt gesucht. kicker eSport

"Das Mindeste, was wir als Spieler erwarten können ist, dass die Turnierveranstalter und das System richtig funktionieren." Das sind die Worte von August 'Agge' Rosenmeier, dem FIFA-Weltmeister von 2014. Der Däne, der für das eSport-Team vom FC Kopenhagen spielt, zeigt sich enttäuscht von dem Turnier und kritisierte Format sowie Organisation. Mit seiner Meinung steht der Top-Spieler nicht allein da. Auch der Engländer Tom Painter ließ kein gutes Haar an der Online-Qualifikation: "Leute kommen mit Cheating davon, die Admins ignorieren Spieler und es gibt Delay. Ganz zu schweigen vom Format und den Leuten, die in völlig anderen Regionen spielen, als sie es sollten sowie dem "Ausleihen" der Spieler zu anderen Teams."

Turnier-Identität geht abhanden

Der FeCWC soll eigentlich der Wettbewerb für die besten FIFA-Teams der Welt sein. Das Prinzip des Turniers wurde aber noch vor dem ersten Spiel ad absurdum geführt. Es sollte eher heißen: das beste FIFA-Duo. Denn anstatt von eigentlichen Teams treten oft zwei Spieler miteinander an, die nicht zusammen in einem Klub spielen und nur für dieses eine Turnier kooperieren.

Der Grund aus Spielersicht ist klar: Wenn sie allein oder nur die Nummer drei in ihrem Team sind, dürfen sie nicht am FeCWC teilnehmen. Da sie die Ranglistenpunkte und das mögliche Preisgeld aber nicht missen wollten, wurden Umwege gesucht.

Bestes Beispiel dafür ist der Fall KiNG eSports und FC Basel. Da Nicolas 'nicolas99fc' Villalba einer von vier FIFA-Spielern beim Schweizer Fußballverein ist und Donovan 'F2Tekkz' Hunt keinen Partner bei The F2 hat, tritt das Duo beim FeCWC unter dem Banner einer Agentur, KiNG eSports, an. Diese ohnehin schon etwas verzwickte Situation wird aber noch komplizierter, denn in der Gruppenphase trifft das Duo ausgerechnet auf den FC Basel. Das System bietet gleichzeitig also noch das Potenzial für unlauteren Wettbewerb. Zudem erscheint es unfair, dass der derzeit beste Xbox-Spieler der Welt mit der Nummer zwei der PlayStation 4 antritt, obwohl sie eigentlich kein Team sind und es nach dem Turnier auch nicht sein werden.

Geschenkte Siege

Die Kombination des Engländers und Argentiniers, die bisher jede Begegnung gewonnen hat, ist kein Einzelfall beim FeCWC Qualifier. Spieler treten scheinbar beliebig für eine Mannschaft an, die noch einen Platz frei hat. Dadurch ist es auch kein Wunder, dass über die 15 Gruppen verteilt, fast 170 Teams dabei sind. Dieser Fakt ruft wiederum ein neues Problem hervor, denn nur ein Team pro Gruppe kommt weiter. Die Spannung im Mittelfeld und am unteren Ende der Tabelle ist dadurch schon längst verflogen und ein paar Teams ohne Final-Chance haben bereits begonnen, ihre Partien kampflos aufzugeben.

Lage vor den letzten Spielen

Laut Plan sollen die restlichen Spiele der Qualifikation am Abend des 10. Januar ausgetragen werden. Ein Blick auf die Gruppen zeigt jedoch, dass es noch genügend Nachholspiele gibt. Es könnte daher sein, dass auch am Folgetag noch ein paar Begegnungen anstehen. Von den deutschen Teams haben noch mehrere die Möglichkeit, das Finalevent zu erreichen. Der Fokus Clan, Werder Bremen, FC Schalke 04, Bayer 04 Leverkusen, VfL Wolfsburg und VfL Bochum sind alle in Reichweite des ersten Platzes in ihrer Gruppe, müssen teilweise jedoch auf Schützenhilfe hoffen. RB Leipzig ist auch noch im Rennen. Vor dem letzten Spieltag hat das Team um Cihan Yasarlar und Alex Czaplok aber erst drei seiner zehn Spiele absolviert.

Christian Mittweg

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