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FIWC: Deutsche Spieler überragend stark

Drei Deutsche noch im Turnier

FIWC: Deutsche Spieler überragend stark

'TimoX' (li.) steht im Divisionsfinale der PlayStation 4.

'TimoX' (li.) steht im Divisionsfinale der PlayStation 4. FIWC

'Deto', 'Mo_Aubameyang' und 'TimoX' überstanden ihre Gruppenphase erwartungsgemäß, ebenso weiter kam 'CodyDerFinisher'. Für eine Überraschung sorgte hingegen einer der Favoriten: 'Hashtag Tass' musste als Gruppenletzter seine Sachen packen. "Es war einfach nicht mein Tag", sagte er uns am Rande des Turniers. Die K.-o.-Phase begann hervorragend für die Deutschen. Vorsichtig spielten 'TimoX' und 'Cody' gegen ihre Gegner auf. Der Wolfsburger hielt die Null und zog in die nächste Runde ein, 'Cody' drehte erst im Rückspiel auf: 4:2 schlug er einen der Favoriten, den Niederländer Dani Hagebeuk und warf ihn aus dem Turnier.

Harkous mit Comeback - Wollin abgeklärt

Mohammed Harkous war am zweiten Tag des FIWC der Mann für die großen Comebacks: Erst lag er 1:4 gegen 'Nicolas99FC' hinten und saß sichtlich geknickt in seinem Stuhl, dann kam er allerdings stark zurück: 6:4 stand es am Ende für ihn. "Da habe ich alles oder nichts gespielt. Das klappt einmal von 500 Mal", sagte er danach. Kai Wollin hingegen blieb gewohnt abgeklärt und schickte den Franzosen 'Maniika' 5:3 heim. "Das frühe Tor war wichtig. Das hat ihn aus seiner Deckung geholt", so 'Deto'. Einer, der nicht gewinnen konnte, war der größte Favorit, der amtierende FUT-Champions-Weltmeister 'RocKy'. Er unterlag dem Kolumbianer 'Janoz' sang- und klanglos mit 1:6. 'Janoz' versuchte zu erklären: "Ich hatte geplant, hohen Ballbesitz zu spielen. Das hat geholfen, aber wie ich am Ende gewonnen habe - Ich weiß es ehrlich gesagt nicht." Generell spielten gerade die Underdogs groß auf. 'Hashtag Tass' hat dafür eine einfache Lösung: "Ich glaube, dass liegt daran das FIFA 17 schon so lange draußen ist. Spieler haben mehr Zeit, um das Spiel zu lernen. Gegen 'Janoz' habe ich in Berlin gespielt, da war er nicht so gut."

Auf der PlayStation setzen sich die Deutschen durch

Mohammed Harkous kam mehrmals nach Rückständen zurück. Ihn wühlten die Hinrunen sichtlich auf.

Mohammed Harkous kam mehrmals nach Rückständen zurück. Ihn wühlten die Hinrunen sichtlich auf. kicker eSport

Auf der PlayStation musste zunächst 'TimoX' gegen den Italiener 'Prinsipie' ran. Es war da erste Match des Turniers, das ins Golden Goal ging. "Spiel eins war gut, ich war im Tunnel. Als ich dann im zweiten aber ein Gegentor reinbekommen hab, war der Fokus weg", sagte uns der junge Wolfsburger. Das Golden Goal holte er sich trotzdem und zog damit ins Divisionsfinale ein. Im anderen Halbfinale standen gleich zwei Deutsche: Kai Wollin und Mohammed Harkous. 'Mo' war sich vor dem Spiel sicher: "Bisher habe ich 98 Prozent der Fälle gewonnen". Es kam aber anders, 'Deto' holte zunächst ein 3:0 im Hinspiel, Harkous kam zwar erneut zurück, kassierte aber noch ein Tor und schied aus. "Am Ende bin ich einer unter den besten vier PlayStation-Spielern der Welt. Da kann man schon ein wenig stolz sein", sagte Harkous nach dem Spiel. Kai Wollin freute sich hingegen, dass "alles nach Plan" gelaufen sei und lachte die 98 Prozent seines Kontrahenten souverän weg: "In Freundschaftsspielen ja. Aber bei den wichtigen ist es 50:50."

'Cody' überzeugt

Kai Wollin spielte abgeklärt und ruhig wie immer.

Kai Wollin spielte abgeklärt und ruhig wie immer. kicker eSport

Auf der Xbox war es hingegen 'Cody', der alle zum Staunen brachte. Immer weiter kämpfte der Youngstar sich vor und machte auch im Halbfinale nicht Halt. Gegen 'FilthyP94' hatte er aber ein schweres Stück Arbeit vor sich. "Intensiv", sei das Spiel gewesen, sagte Müller hinterher. 1:1 und 2:2 trennten sich die Beiden - auch hier gab es Golden Goal. Diese Verlängerung entschied Müller nach langem Ringen für sich. "Ich habe meine Chancen einfach genutzt". Drei Deutsche standen damit in den Divisonsfinals, mindestens einer würde also auch um den ganz großen Titel kämpfen.

Die FIFA ließ das Hinspiel bereits heute austragen, morgen folgt das Rückspiel. Im deutschen Finale trennten sich 'TimoX' und 'Deto' 0:1, während 'Gorilla' gegen 'Cody' schon eine Vorentscheidung parat hatte. Spencer 'UNILAD Gorilla' Ealing hatte zuvor den in Tränen aufgelösten 'Janoz' besiegt. Für den Engländer stand es 6:0 nach dem Hinspiel. Der wollte aber nichts von den Scherzen seiner Kollegen wissen: "Wenn 'Cody' morgen zwei Tore schießt, ist noch alles drin." Der Deutsche haderte allerdings mit sich: "Ich habe ohne Gehirn gespielt." Morgen geht es um 17 Uhr mit der Rückrunde weiter.

Holm Kräusche

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