FIFA

FIFA 16: Generationswechsel eingeleitet

Kleinster Launch seit 2002

FIFA 16: Generationswechsel eingeleitet

Kleinster Launch seit 2002: FIFA 16 erscheint nur auf fünf Plattformen.

Kleinster Launch seit 2002: FIFA 16 erscheint nur auf fünf Plattformen. kicker eSport

Seit gut 13 Jahren wurde FIFA immer mindestens für eine mobile Spielekonsole veröffentlicht. Ob Game Boy Advance, PSP oder Nintendo DS, FIFA war lange Zeit Teil der Handheld-Generation. Sogar der N-Gage bekam zwei Ableger. Mit FIFA 16 schwört Entwickler EA SPORTS zumindest in diesem Jahr erstmals nach langer Zeit den Handhelds ab. Genaue Gründe wollte man bisher dazu nicht nennen, aber wirft man einen Blick auf die Verkaufszahlen, so wird deutlich, weshalb die Verantwortlichen zu diesem Entschluss kommen. Während FIFA 07 und FIFA 08 über die PSP und den DS noch in jedem Jahr über 1,2 Millionen Einheiten verkaufen konnten, setzte FIFA 13, das für neun Plattformen veröffentlicht wurde, über die mobilen Plattformen gerade einmal noch ungefähr eine Million verkaufte Exemplare ab.

Manche User geben EA eine gewisse Teilschuld daran, denn in den letzten Jahren waren die Inhalte der Handheld-Versionen einigen Spielern zu dürftig. Mit FIFA 14 und FIFA 15 ging dieser Negativtrend weiter. Daher scheint es nur in der Natur der Sache zu liegen, dass ein Entwickler sich den Stress mit drei unterschiedlichen Plattformen einfach nicht mehr geben möchte. Erstrecht nicht, wenn die Arbeit für die Umsetzung den gewünschten Ertrag nicht einbringt. So setzt EA in diesem Jahr nur noch auf die großen Plattformen: PS4, Xbox One, Xbox 360, PS3 und natürlich den PC. Auch die WiiU findet sich nicht mehr auf den Release-Listen wieder. Nach einem kurzen Intermezzo mit FIFA 13 war diese Liebe schnell wieder erkaltet und EA wandte sich von der WiiU ab. Ein hartes Statement, denn für den Vorgänger, die Wii, produzierte EA von FIFA 09 bis FIFA 15 noch Spiele.

"Alte" Konsolen sind immer noch Bestseller

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Durch diese "Schlankheitskur" wird der FIFA 16 Launch fast schon mager, war man es doch gewohnt, die Fußballsimulation fast auf jeder Konsole kaufen zu können und wenn sie noch so alt war. FIFA 07 schaffte es sogar, sowohl auf der PS2 als auch auf der Xbox und der damals neuen Xbox 360 veröffentlicht zu werden. Und selbst, wenn es in der Community hin und wieder von einigen Usern gefordert wird, Besitzer der "alten" PS3- und Xbox 360-Konsolen lässt EA selbst in der dritten Xbox One- und PS4-Generation nicht hängen. Während die einen sagen, dass EA so der Kaufentwicklung der neuen Konsolen im Wege steht, sehen andere es wiederum für eine nette Geste, den Spielern das Produkt weiterhin zur Verfügung zu stellen, die sich keine neue Konsole leisten wollen oder können.

Wie immer steht hier natürlich aber die Frage nach dem Nutzen für die Firma und Fakt ist: EA verkaufte auf der Xbox 360 und der PS3 zum Release von FIFA 14 am meisten Einheiten im Vergleich zu den neuen Xbox One- und PS4-Konsolen. Mit FIFA 15 war es fast genauso. Weltweit wurde das Spiel auf der PS3 und Xbox 360 zusammengefasst knapp sieben Millionen Mal verkauft. Nimmt man den Vergleich: Die PS4-Version ging mit knapp sechs Millionen Exemplaren über die Verkaufstheke. Die Xbox One-Version gerade mal mit rund zwei Millionen. Die Kaufkraft der "alten" Konsolen ist unbestritten und wird mit FIFA 16 auch eine Rolle spielen. Das die Tendenz immer mehr zu den neuen Plattformen geht ist logisch, doch in diesem Jahr könnte EA auch zeigen, dass der abgespeckte Launch noch mehr Geld in die Kasse bringt. Für die Handheld-Besitzer ist dieses Jahr dagegen enttäuschend, denn die werden nach langer Zeit mal wieder kein Fußballspiel bekommen.

Nicole Lange